Psychologische Sicherheit im Seminarraum
Shownotes
»Ich bin hier sicher« -- dieser Gedanke macht im Seminar den Unterschied.\ In dieser Episode diskutieren wir, Sabine und Jürgen, wie psychologische Sicherheit zur Grundlage gelingender Lernprozesse wird. Wir teilen persönliche Einblicke, warum unseres Erachtens Vertrauen und Offenheit keine Zufallsprodukte sind, sondern das Ergebnis vieler kleiner Interventionen und einer wertschätzenden Haltung.
Was Dich in dieser Folge erwartet
Warum psychologische Sicherheit der Nährboden für echtes Lernen ist
Welche Rolle Vorstellungsrunden spielen -- und warum sie weit mehr sind als reine Formalität
Wie Hierarchien die Gruppendynamik beeinflussen -- und wie Du als Trainer:in darauf reagierst
Trainerverhalten, das Sicherheit fördert: wertungsfrei, neugierig, fehlbar
Praktische Beispiele und Reflexionen aus unseren eigenen Seminaren
Tipps, wie Du Unsicherheiten ansprechen und Fehler als Lernchance nutzen kannst
Die Bedeutung kleiner, bewusster Interventionen -- und wie sie den Unterschied machen
Du erfährst, wie Du Deinen Seminarraum Schritt für Schritt in einen echten Safe Space verwandelst und welche Haltungen und Tools Dir dabei helfen. Unsere eigenen Aha-Momente und auch die Stolpersteine teilen wir ja immer gern -- denn die Arbeit an psychologischer Sicherheit beginnt bei uns selbst.
Lass Dich inspirieren, Deine Trainingskultur noch bewusster zu gestalten und die Tür zu echter Offenheit und Entwicklung weit aufzumachen.
Los geht's Sabine und Jürgen
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Redaktion und Produktion: Sabine Venske-Heß und Jürgen Schulze-Seeger\ Musik, Sprecher, technische Unterstützung: Felix Müller, hejfelix.com\ Fotos: Uwe Klössing, personalbrandingcompany.de
Ergänzendes Material
Buchtipp:
Die angstfreie Organisation: Wie Sie psychologische Sicherheit am Arbeitsplatz für mehr Entwicklung, Lernen und Innovation schaffen (2020)
Right Kind of Wrong: How the Best Teams Use Failure to Succeed (2024)
Transkript anzeigen
LUR Psychologische Sicherheit Transkript
00:03 - 00:07
Und vielleicht ist es genau das, dieser Unterschied zwischen der klassischen Vorstellungsrunde
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und dem Ziel zu sagen, wir erfahren etwas übereinander.
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Was treibt dich im Moment um?
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Also erstmal generell, ich komme ja selber.
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Sehr aus diesem Leistungsanspruch, auch von der Sozialisation her.
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Ich würde jetzt einen Eimer Sangria bevorzugen, glaube ich.
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Learn Unlearn, Repeat, der Podcast für alle, die das Lernen leichter und das Verlernen schneller
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machen wollen, mit Sabine Fenske Hess und Jürgen Schulze Seger.
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Hola Jürgen, hola, wo bist denn du?
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Uff Malle, was sagt man jetzt?
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Uff Malle.
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Hola, hola, schön.
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Kaya Ratada Sangria, Eimer Dingens.
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Genau, meine Art von Urlaub halt. Genau so läuft das.
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Also wenn ihr im Hintergrund Ballermann hört, wisst ihr Bescheid.
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Genau, es liegt nur an dem Ort, wo ich gerade bin.
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Genauso. Und genau aus dem Grund habe ich auch ein Thema dabei, was glaube ich sehr passend
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ist im Gegensätzlichen zu diesem, nämlich das Thema psychologische Sicherheit im Seminarraum.
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Das hat ganz viel mit Kaya Rita.
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Zu tun, mit Kala und Ballermann und Co.
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Ich habe lange überlegt, ob das überhaupt Sinn ergibt, dass wir uns dieses Thema annehmen, weil
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es ja ein Thema ist, was grundsätzlich erstmal aus der Teamforschung in Anführungsstrichen stammt.
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Und wir haben Gruppen, wir haben ja nicht Teams, die dauerhaft zusammenarbeiten in unseren Seminarräumen, manchmal auch manchmal auch.
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Das stimmt.
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Genau. Dann ist es natürlich noch mal anders zu betrachten.
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Ich würde aber gerne heute an dem grundsätzlichen Gruppenkonstrukt bleiben und schauen, was
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wir als Trainerinnen und Trainer für die psychologische Sicherheit wahrscheinlich zum großen
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Teil schon irgendwie unbewusst oder nicht zwingend mit diesem Fokus tun und was wir vielleicht
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noch zusätzlich immer mal abwägen können.
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Ich hab eine Situation im Kopf, einen Trainerkollegen von uns, der immer wieder gesagt hat,
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dass er dieses mit den Ausstellungsrunden totalen Quatsch findet.
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Man kann einfach mit dem Thema rein, man legt los miteinander.
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Es geht schließlich bei Bridge House. Wer war das?
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Nein, das ist kein Bridgehouse Kollege, das ist korrekt.
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Wer war das?
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Das sage ich hier nicht.
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Aber ich habe gemerkt, mich hat das immer wieder beschäftigt.
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Ich komme ja selber sehr aus diesem Leistungsanspruch, so auch von der Sozialisation her.
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Und ein Teil von mir ist da irgendwie drauf angesprungen und hat gedacht, eigentlich interessant,
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da überhaupt mal hinzudenken, ist das tatsächlich irgendwie einfach nur so.
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Als Teilnehmender. Niemand weiß, wer du in Wahrheit bist, wo du arbeitest und deswegen kannst du dich vollkommen verstellen.
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Genau so nach dem Motto.
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Und tatsächlich gibt es auch Weiterbildungen, die ich selber gemacht habe, wo es um tiefe persönliche
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Entwicklungen ging, wo das auch Teil des Programms auch war, zu sagen, wir stellen uns am Anfang
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gar nicht vor, weil wir eben nicht dieses Mein Haus, mein Boot, mein Autoding spielen wollen
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und es erst mal egal sein sollte, welche Rollen du im Leben einnimmst, sondern es um den Menschen
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geht, den du hier erlebst und den erfährst.
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Und erlebst du ja möglicherweise durch andere Vorgehensweisen als durch so klassisches Wir erfahren ein bisschen was voneinander.
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Also das ist so eine Einstiegsschneise sozusagen, die ich uns baue, um reinzugucken in dieses
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Thema psychologische Sicherheit im Seminarraum.
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Was tun wir dafür und was ist der Hintergrund?
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Sodass wir vielleicht auch, gerade wenn es dann auch darum geht, mit Auftraggebenden zu diskutieren,
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was genau ist denn Inhalt dieses Trainings?
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Ach, können Sie nicht an der oder dieser, jener Stelle noch kürzen und das irgendwie anders
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machen, Auch andere Argumente noch an der Hand haben.
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Nicht nur die, ich sag mal, intuitiven, sondern tatsächlich auch ein paar nachweisliche.
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Wie stehst du grundsätzlich dazu, dass ich mit dir über dieses Thema heute sprechen möchte?
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Ich würde jetzt einen Eimer Sangria bevorzugen, glaube ich. Nein, gar nicht.
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Okay, kriegst du am Ende, Ich verspreche es.
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Nein, ich bin. Ich freue mich über das Thema, sowohl weil ich Amy Edmondson verehre und das
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ganz großartig finde, was sie in die Welt gebracht hat, indem sie das mal systematisiert hat,
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was zwischen uns Menschen passiert und was uns hemmt und eben nicht zu guten Ergebnissen führt,
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weil die Unsicherheit zu einer Einschränkung der Kommunikation führt und auch zu Verletzungen und überhaupt.
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Insofern hat sie einen festen Platz in unserem Denken und in unserer Haltung auch unseren Trainings gegenüber.
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Und mir fallen gleich ganz, ganz viele Sachen dazu ein.
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Ich versuche es deswegen ein bisschen zu sortieren und fange mal mit dem ersten Teil an, den
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du in den Ring geworfen die Vorstellungsrunde und zitiere deswegen gleich das Ende unserer Sendung, wie immer. Es kommt darauf an.
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Also wenn jemand eine Einladung dazu gibt als Trainerin, Mein Haus, mein Boot, meinen Hund,
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wie heißt es egal, Hund und.
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Auto, das ist nahezu Hund und Auto.
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Also so eine Einladung, indem man zum Beispiel selbst damit anfängt, finde ich das schrecklich,
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weil darum geht es gar nicht.
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Sondern du weißt, dass wir selbst immer bezogen auf das Thema, das jetzt ansteht an diesen Tagen,
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dass wir eine Vorgabe geben.
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Also es ist meistens ein Chart.
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Klar, was treibt dich im Moment um?
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Aber dieses Was treibt dich im Moment um, ist jetzt nicht unbedingt eine Einladung dazu zu Und
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ich lebe auf meinem Anwesen.
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Das tut es nicht. Und ich erlebe das deswegen gar nicht so ein Statusgehabe.
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Dadurch, dass wir die Teilnehmenden in der Regel gegenseitig vorstellen lassen, also die nicht
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eine Selbstvorstellung machen, sondern das schon Teil einer Übung ist, bei der man auch etwas
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über die Teilnehmenden erfährt, hat man gar nicht die Chance, sich selbst zu beweihräuchern,
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weil das tun dann manchmal andere und das tut der Gruppe gut.
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Also wenn du und ich jetzt Buddies wären, wenn wir uns gegenteilig vorstellen, kann es schon
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sein, dass ich was hervorhebe, was dir eher, wo du in deiner Bescheidenheit das vielleicht gar nicht erwähnen würdest.
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Aber dann fühlt sich das vollkommen anders an.
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Wenn ich Ja, und du hast ein Haus auf Usedom und das liebst du sehr, weil da ein schöner Garten
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ist, dann hört sich das ganz anders an, als ich habe ein Haus auf Usedom und ich züchte dort
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Rosen, die prämiert sind und bla.
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Also ich glaube, ich habe das ewig nicht mehr erlebt, dass in irgendeiner Form da eine Beweihräucherung
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stattfand zu Beginn eines Tränens.
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Also dass du darstellst, ist ja, dass wir das sehr häufig in der Interviewform machen und dass
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dann eine gegenseitige Vorstellung stattfindet, um das ein bisschen zu erläutern für diejenigen,
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die vielleicht mit dem Body System noch gar nicht vertraut sind und dass es Fragen gibt, die in andere Richtungen lenken.
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Genau, also bei einem Tough Conversations Training sind es die drei Fragen.
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Was treibt dich im Moment um?
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Also erstmal generell kann ja sein, dass jemand gerade sich auf seine Hochzeit vorbereitet oder
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oder andere Dinge erlebt oder die Firma wird gerade gekauft oder sowas.
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Also erstmal so ganz allgemein.
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Aber der Schwerpunkt liegt immer in der Mitte in dem Taff Conversations Trainings beispielsweise.
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Wie erlebst du taff Conversations in deinem Umfeld?
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Und was erlebst du selber als taff? Was kennzeichnet diese Gespräche?
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Und dann kommt in der dritten Frage dann, was möchtest du in den kommenden Jahren?
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Achtung, nicht in diesem Training hier allein, sondern in den kommenden Jahren lernen und ausbauen bei dir selbst.
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Und dadurch ist die Vorstellungsrunde schon so geprimed und gesteuert, dass das, ich weiß nicht,
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ob da jemand eine Möglichkeit findet, sich selbst zu beweihräuchern.
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Gibt es bestimmt auch in Ausnahme.
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Aber wie gesagt, ich habe es ewig nicht erlebt.
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Ja, die Wahrscheinlichkeit ist äußerst gering, zumal die dritte Frage ja auch genau auf das Lernfeld anspielt.
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Also sofort öffnet für letztlich, was kann ich noch nicht so gut.
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Und das ist ja Teil dessen, was die psychologische Sicherheit so ausmacht, dass ich über Fehlbarkeit,
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über Unvollkommenheit entspannt rede, mit Freude, mit dem Blick auf wie cool, da gibt es was
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zu lernen, da kann ich was ausbauen.
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Und wenn das von Anfang an auch als Kultur gesetzt ist, das ist ja etwas, wo wir zu Beginn sehr viel auch selber steuern.
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Wie ist da der Rahmen?
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Über was reden wir hier, auf welche Weise?
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Und das mit sehr viel Fröhlichkeit durch das Body System als solches.
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Also die Buddies werden ja immer noch mal gefeiert und gehypt und haben ja auch noch viel mehr
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Funktionen, das aufeinander acht geben.
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Und auch das ist ja Teil der Kultur, die zur psychologischen Sicherheit beiträgt.
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Und wir machen auch aus uns selbst ein Dolly da vorne, wenn wir anfangen, über uns zu erzählen.
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Das ist Teil unserer Philosophie, dass wir uns selbst nicht erhöhen.
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Dadurch wiederum ist keine Einladung im Raum, jetzt mit dem Status des Trainers mitzuhalten.
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Aber gleich zum zweiten psychologische Sicherheit.
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Ich kann mir ehrlich gesagt, ich bin fast ein bisschen empört.
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Dass jemand das so macht ohne Vorstellungsrunde.
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Jetzt mal abgesehen, wie viel Würdigung ist das?
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Ich interessiere mich nicht dafür, wer du bist und was du hier machst.
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Kann ja sein, dass der Trainer das weiß.
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Aber es ist dann Ungleichgewicht im Raum, weil der Trainer weiß eventuell, wer das ist und weil
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er vorher mit dem gesprochen hat oder kennengelernt hat oder keine Ahnung, durch HR Informationen
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bekommen hat und die anderen eben nicht.
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Deswegen, liebe Hörerinnen und Hörer, vergesst das bitte.
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Eine Vorstellungskunde, egal in welcher Form, gehört dazu, die kann so viele verschiedene Formen haben.
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Aber ich will noch was sagen, was jetzt mit Amy Edmondson gesprochen,
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zur psychologischen Sicherheit beiträgt. Ein Teil der psychologischen Sicherheit, genauso wie
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Vertrauen, entsteht dadurch, dass wir einander zeigen, uns gegenseitig zeigen dürfen.
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Und wenn ich jetzt, wenn es so gar nicht gefragt ist in dem Training, entsteht nicht diese Offenheit
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dahingehend, ich weiß, wer du bist und ich weiß auch, dass du weißt, wer ich bin und was mich
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gerade umtreibt oder was mich bewegt.
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Und wenn das Training schon so anfängt, dass dieses Persönliche, wenigstens ein paar Eckdaten
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zu mir nicht gefragt wird und auch nicht von Interesse ist, dann kann ich mir nicht vorstellen,
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wie man dann im Laufe des Trainings in detailliertere Dinge und intimere Dinge gehen soll, die
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ja notwendig sind, um Lernen zu bereiten, wenn noch nicht mal die einfachsten Dinge Wo wohnst du? Gesagt werden. Das ist doch komisch.
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Also insofern, ich würde gerne hier in Diskurs einsteigen, aber ich glaube, das würde jetzt
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die halbe Stunde sprengen, die wir hier haben.
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Aber eine Vorstellungsrunde trägt aus meiner Sicht erheblich dazu bei, dass Sicherheit entsteht.
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Ich darf sagen, was mich bewegt, wer ich bin und darf das hier einbringen und du darfst das auch. Das erzeugt ein Gleichgewicht.
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Ich glaube, dass noch ein weiterer Aspekt da drin ist, der jetzt auch in anderen Übungseinheiten
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entstehen könnte, aber der bei dieser Vorstellungsrunde noch mal sehr besonders beobachtbar ist.
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Denn ich fand es cool.
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Ich habe in der Vorbereitung noch mal ein bisschen genauer geschaut, wie Amy Edmondson auch
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die den Unterschied zwischen Vertrauen und psychologischer Sicherheit definiert, weil man das ja sehr leicht zusammenwirft.
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Und Vertrauen ist für sie der Fokus auf eine einzelne Person.
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Ich vertraue diesem einen Menschen und psychologische Sicherheit richtet sich wirklich auf dieses
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Gruppenkonstrukt, also letztlich die Dynamik in der Gruppe auch.
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Das heißt, ich kann jedem, ja genau, ich kann jedem einzelnen Menschen theoretisch vertrauen
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und dennoch kann es sein, dass ich in der Gruppe Verhalten erlebe, was ich bei den einzelnen
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Menschen im Umgang mit mir sehe, nicht erlebe, was mich dann aber doch wieder zurückschrecken lässt, weiß ich nicht.
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Menschen fallen in Muster von Wettbewerbskonstrukten oder Statusmomenten oder starkem Raum einnehmen oder sonst irgendwas.
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Und wenn ich die erlebe, dann denke ich auf einmal, was ist denn mit dem plötzlich los?
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Und merke aber, dass das, wenn ich bewusst hinfühle, dass mir das eine Einschränkung auferlegt,
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dass mein Verhalten anders wird und eine Runde klug geschwätzt heute nur eine kurze Definition von psychologischer Sicherheit.
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Wahrscheinlich kennst du dieses Prinzip, vielleicht trainierst du es sogar.
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Dennoch mögen wir an dieser Stelle nochmal Amy Edmondson ins Spiel bringen.
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Sie ist diejenige, die dieses Thema systematisch aufgearbeitet hat und wir verlinken in den
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Shownotes einige ihrer bemerkenswerten Veröffentlichungen. Psychologische Sicherheit.
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Nach Amy Edmondson ist eine gemeinsame Überzeugung von allen Gruppen oder Teammitgliedern, dass
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es sicher ist, zwischenmenschliche Risiken einzugehen.
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Das heißt, alle wissen, dass sie nicht bestraft oder gedemütigt werden, wenn sie Fragen stellen,
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Kommentare abgeben, Bedenken äußern oder Fehler zugeben und über diese reden.
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Dieser Rahmen, die psychologische Sicherheit, fördert drei ganz große Fähigkeitsbereiche, die
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wir im Training fürs Lernen wahnsinnig brauchen.
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Das eine ist das Teilen von Wissen inklusive der Tatsache, dass wir wertschätzen, was andere
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können und auch die anderen respektieren in ihrem Wissen und in ihrer Andersartigkeit.
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Das zweite ist die Bereitschaft, selber ins Risiko zu gehen, sich zu zeigen, Hilfe anzunehmen
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und anzubieten, was natürlich gerade bei Formaten wie Rollenspielen oder ähnlichen Übungen,
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wo wir uns sehr, sehr verletzlich zeigen, extrem relevant ist.
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Und der dritte Bereich hat mit allem zu tun, was rund um Fehler passiert.
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Fehler selber zu akzeptieren, Fehler zuzugeben, aber auch Fragen zu stellen, die noch weiß ich
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in dem Thema halt nicht alles, was es da zu wissen gibt.
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All das brauchen wir in den Trainings und deshalb ist es aus unserer Sicht so cool, wenn du
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immer mehr auch bewusst reflektierst.
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Und was trage ich eigentlich aktiv zur psychologischen Sicherheit in meinem Seminarraum bei?
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Das war eine Runde klug geschwätzt.
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Und in einer solchen Vorstellungsrunde, wo jeder einzelne Mensch, der anwesend ist, mal spricht
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und auch spricht über entweder sich selbst oder einen anderen Menschen in diesem Raum, erlebe
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ich ja auch sehr stark, wie wird denn eigentlich mit diesen Informationen in der Gruppe, in der Gesamtheit umgegangen?
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Gibt es da Lacher an Stellen, wo ich denke, was ist das denn jetzt?
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Gibt es da eher auch eine Öffnung von Menschen, wo ich dann, selbst wenn ich selber mich vielleicht
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an der Stelle noch nicht geöffnet habe, aber erlebe, wie damit im positiven Sinne verfahren
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wird, dass das angenommen wird, dass es da vielleicht sogar Mitgefühlsäusserungen gibt, ob verbal
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oder nonverbal, aber ich einfach so spüre, wow, okay, cool, das geht hier toll.
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Das heißt, ich kann auch sehr, sehr bewusst dadurch diesen Sicherheitsrahmen noch mal für mich
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ertasten, sage ich mal als Teilnehmerin.
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Und das finde ich auch wieder einen ganz großen Vorteil, wenn am Anfang auf jeden Fall Raum
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dafür gegeben wird, dass jeder und jede sich selbst mal zeigt.
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Und vielleicht ist es genau das, dieser Unterschied zwischen der klassischen Vorstellungsrunde
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und dem Ziel zu Wir erfahren etwas übereinander.
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Wir machen ein bisschen von der Fassade weg und zeigen mehr öffentliche Personen, um im Johari zu sprechen.
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Und gleichzeitig erleben wir, was die Gruppenreaktionen darauf ist.
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Und du Wir könnten jetzt so viele Dinge aneinanderreihen und aufzählen, die dann mit dazu beitragen,
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auch wenn das so banal wirkt.
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Der erste Applaus, der gegeben wird, ist entweder beim Bürgermeister, wenn der Bürgermeister
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gewählt wird, also der, der auf die Zeiten achtet, die Bürgermeisterin.
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Aber manchmal ist es auch der erste Applaus, wenn die ersten beiden Buddies nach vorne gehen
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und was gesagt haben und sich vorgestellt haben.
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Und das wird, weil das nicht so gewöhnlich ist, dass man, wenn jemand was gesagt hat, applaudiert,
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mache ich meistens einen Joke draus und nicht wundern, dass wir hier ab und zu applaudieren,
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weil dann werden die Hände durchblutet und damit auch das Gehirn.
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Gleichzeitig tut es denen gut, die da vorne sitzen und deswegen nicht wundern.
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Aber es machen immer alle mit.
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Und irgendwann bürgert sich das so ein, wenn man erlebt, dass man, wenn man was gesagt hat,
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es sind immer nur drei Minuten Zusammenfassung dessen, was die Buddies erfahren haben in dem Interview.
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Wenn man erlebt, dass man nach 3 Minuten Applaus kriegt von einer ganzen Gruppe und sich dann
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einbürgert, trägt auch das dazu bei, dass man eher Ich möchte hier was von mir geben in diesen drei Tagen.
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Und das ist jetzt mini mini und wäre als alleinige Maßnahme viel zu wenig.
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Aber die Summe dieser kleinen Eingriffe und Interventionen sorgt dafür, dass die Menschen sich öffnen.
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Und dazu gehört die Diskretion, die wir am Anfang teilweise schwören oder per Unterschrift auf
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einem Chart Alles, was in diesem Training geschieht, bleibt unter uns manifestieren.
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Und das dann dazu führt, dass am Ende ein Gefühl Ich darf mich hier zeigen.
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Und das, was ich hier zeige, ist wertvoll für die Lernerfahrungen der anderen, also nicht nur
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meine eigene, sondern ich diene damit auch dieser Gruppe.
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Und wenn wir das erzeugt haben und selbst keine Fehler machen, also zum Beispiel selbst als
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Trainer dann bewerten, ja, das ist aber nicht richtig, was du da machst.
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Oder unseren Senf dazugeben, der aus unseren Überzeugungen entspringt, dann kann das so ins Gleiten kommen.
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Und jetzt würde ich aber auf jeden Fall gerne hingucken, weil du vorhin sagtest, wir haben Teams
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vielleicht manchmal, also wenn wir ein ganzes Team trainieren in einer bestimmten Aufgabe, ist das vielleicht spezieller.
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Ja, aber manchmal sind Leute aus einer Organisation da und wir haben auch Hierarchien im Thema.
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Absolut. Ich würde gerne, bevor du da reingehst, weil das finde ich toll, dass wir das Hierarchien Thema als nächstes nehmen.
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Ich glaube, genau das, was du gesagt hast mit dem Es sind Kleinigkeiten.
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Das ist das, was uns durch diese ganze Folge hier begleiten wird.
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Es sind, glaube ich, ganz viele kleine Puzzleteile.
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Und das ist auch für mich das Ziel dieser Runde, dass wir uns die als Trainerinnen und Trainer
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noch mal bewusster machen, weil das wirklich nicht das eine große Ding ist, wo ich sagen ha
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wenn ich Methode X einbaue, dann ist das auf jeden Fall gebongt.
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Dann ist psychologische Sicherheit, Sondern es sind viele Aspekte, die die Gruppe betreffen,
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den Umgang untereinander und uns selbst.
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Und insofern werden wir uns da mal so durch diese ganzen drei großen Bereiche, die Gruppe, den
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Umgang miteinander und uns selbst durcharbeiten.
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Und du warst jetzt gerade bei dem Thema Hierarchien, ein super spannendes zum Thema psychologische Sicher.
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Wie gehst du damit um, wenn du verschiedene Hierarchien in der Gruppe hast?
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Also zum einen ist es so, dass man zu Beginn diese Dinge aussprechen sollte.
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Also es ist ein Elephant in the room oder wie wir das anders ausdrücken. Wir integrieren einen Sekundärprozess.
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Das klingt ganz sophisticated.
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Die Leute gucken sich um.
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Diejenigen unter euch, die vielleicht schon vergangene Folgen gehört haben, versuchen immer,
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dass möglichst wenig Wiederholungen hier stattfinden, damit das nicht langweilig wird.
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Aber vielleicht erinnert ihr euch an den Teil Sekundärprozesse integrieren.
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Es ist irgendetwas im Raum.
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In dem Moment, wo es ausgesprochen ist, ist es nicht mehr ganz so störend oder so einschränkend für den Prozess.
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In dem Fall sehen wir manchmal schon, wenn wir das Orga Chart durchbrechen oder anderes, sehen
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wir, dass es entweder formelle Führung gibt, also eine formale Führung, jemand ist Chef von
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jemand anders oder auch sogenannte informelle Führerinnen.
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Und ich sehe das beim Orga Chart durchsprechen.
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Manchmal, wenn ich frage, wann wollte er morgen früh anfangen und mehr als drei Leute gucken
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in die Richtung einer Person, dann weiß ich ah OK, dann hat diese Person offenbar Einfluss auf
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die auf die Entscheidung der anderen und dann bin ich da ein bisschen achtsamer.
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Das muss nichts bedeuten, aber es hat oft einen Hintergrund.
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Und zu Beginn, wenn man merkt, es sind Hierarchien im Raum, ist es notwendig, das auszusprechen.
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Also ein Klassiker ist, wenn tatsächlich jemand vorgesetzt ist von jemand anders im Raum, dann
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wird am Anfang einmal jetzt sinngemäß okay, du, ich spreche jetzt mal die Vorgesetzte an, du
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weißt schon, dass du dir hier besonders Mühe geben musst.
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Und dann wird meistens gegrinst, sage weil du musst dir jetzt beweisen, dass du zurecht Führungskraft
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bist und ihr anderen reißt euch ein bisschen zusammen, dass ihr nicht zu viel von euren Inkompetenzen zeigt.
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Das ist scherzhaft gesagt, aber ein wahrer Hintergrund, weil die ja schon mit reingehen, vorher
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auf die Teilnehmerliste geschaut haben und oh scheiße, mein Chef ist mit dabei.
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Und das wird dann umgedreht verstärkt und das ist echt empfunden bei mir.
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Ich sage dann ich freue mich darüber, dass ihr offenbar in einer Kultur lebt, in der gemeinsam
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gelernt wird und Hierarchien keine Rolle spielen.
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Achtung, unsere Hörerin Das stimmt zwar nicht ganz, also dass diese Hierarchien keine Rolle
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spielen, weil das Gefühl war ja da, aber in dem Moment, wo man das positiv unterstellt, weil
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die lernen ja zusammen, Es ist tatsächlich wahr, dass sie sich getraut haben, gemeinsam in ein Training zu gehen.
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Entgegen der vorsichtigen Fragen der Personalentwicklung am Anfang.
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Jürgen ist das OK, Wenn da mehrere Hierarchien drin sind und ich immer Ist doch geil, wenn bei
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euch zusammen gelernt wird und es zunehmend weniger eine Rolle spielt, weil alle Leute Ich darf
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oder ich muss sogar lernen.
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Und das ist nicht Schwäche, sondern das ist ein Vorbild, weil wenn ich selbst irgendwann als
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Führungskraft nicht mehr in Trainings gehe, dann sage ich ja damit irgendwie indirekt, ich brauche das nicht.
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Und das sehen meine Mitarbeitenden oft sehr anders.
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Das heißt, durch diesen integrierten Sekundärprozess ist ein bisschen weniger davon im Raum.
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Und wenn das aber dann im Laufe des Trainings sich doch noch mal hier oder da zeigt und das
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ist, Achtung, nicht mal unbedingt Absicht dieser Führungskräfte, Es ist nur manchmal so, dass
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die, wenn eine Diskussion entsteht oder eine Reflektion, dass wenn die relativ am Anfang etwas
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sagen, dass das primed oder noch schlimmer dazu führt, dass die anderen dann nichts mehr sagen,
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weil sie denken, das muss schon richtig sein, weil wir respektieren diese Leute dann auch.
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Das muss schon richtig sein.
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Deswegen sage ich meinen Silly Gedanken jetzt mal nicht hinten dran.
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Und da ist dann eine Intervention gut, die entweder in einem Pausengespräch besteht, indem man
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zu diesen Menschen hingeht und nicht wundern, ich bremse dich manchmal ein bisschen, weil ich
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möchte, dass die anderen mehr sagen.
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Ich hab manchmal das Gefühl, die halten sich auch zurück, weil sie sehr, sehr einverstanden
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sind mit dem, was du sagst.
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Und dann entsteht so ein kleiner Deal bis hin dazu, wenn es jetzt wirklich offensiv ist oder
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auch aversiv, dass man dann auch sagt, ich brauche jetzt deine Unterstützung, weil mir dominierst
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du gerade hier zu stark.
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Das kommt ganz am Ende, wenn gar nichts mehr geht bei so Alphadogs.
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Das braucht man meistens nicht mal, wenn man vorher so eine Allianz geschlossen hat.
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Was jetzt auch wieder ein Blick auf die psychologische Sicherheit bedeutet, einzelne Menschen
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auch im Pausengespräch mit dem Gesamtziel noch mal zu konfrontieren, in Anführungsstrichen.
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Also zu Mensch, es geht hier darum, dass alle gemeinsam lernen und da kannst du durch dein Verhalten
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auf andere Weise noch dazu beitragen.
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Mal übersetzt gesagt, finde ich, ist auch noch mal ein ganz wichtiger Aspekt.
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Also auch das zahlt auf psychologische Sicherheit ein.
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Und was du sagst am Anfang Ich mag deine Art des paradoxen Intervenierens, was die Leadership Situation angeht, sehr.
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Und gleichzeitig frage an Ich versuche immer wieder zu vermeiden, wenn es irgend geht, dass
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die direkten Vorgesetzten der Mitarbeitenden mit im selben Training sind, aus dem Grund, dass
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sie weniger Chancen haben, auch Beispiele zu benennen.
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Das ist eh eine der Herausforderungen, wenn ich als Führungskraft zum Beispiel bei den tough
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conversations sage, ich habe tough conversations mit bestimmten Mitarbeitenden bei mir aus dem Team.
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Das erhöht natürlich noch mal die Herausforderung, diese Menschen tatsächlich mit reinzuholen in den Raum.
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Der Schutz an der Stelle ist noch mal relevant. Was machst du damit?
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Absolut drei, dreifach, vierfach Dinge.
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Also wenn ich die Gelegenheit habe, das im Vorfeld zu hören, kann ich erst mal hinhören, was
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sind das für Fälle, wie gravierend ist das?
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Und dann bauen wir ein Workaround.
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Also die sagen mir dann ganz klar, ich werde diesen Fall nicht ansprechen, Aber ich habe so
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ähnliche Fälle in der Vergangenheit gehabt und du würdest mir helfen, Jürgen, indem wir diese Fälle besprechen.
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Aber mir ist wichtig, dass niemand im Raum weiß, dass es eigentlich um aktuellen Fall geht.
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Das gibt es schon eher weniger.
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Und ich hab deswegen jetzt wieder Es kommt drauf an.
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Ich habe manchmal Fälle, da tut es den beiden gerade gut, also Vorgesetzten und Mitarbeitern,
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dass die ein Thema haben und dass die auch mit diesem Thema in das Training kommen.
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Also die beiden Beteiligten sind.
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Praktisch eine Live Mediation oder eine Live Config Lösung und die sind unfassbar dankbar, wenn
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sie bis zu diesem Punkt kommen, dass sie Jetzt wissen wir, worauf wir miteinander achten können in unserem Alltag.
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Und ehrlich gesagt lernen die beiden viel mehr in Bezug auf diesen konkreten Fall, weil sie
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jemanden haben, der permanent monitort. Also der dann anschließend.
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Definitiv. Total. Aber da bin ich jetzt gerade echt geplättet, weil ich das gerade auch in den
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Trainings mit den Seminarschauspielern und so weiter immer eher so anspreche, dass ich sage
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okay, wenn das hier gut ich sage, wenn es jemand ist, der hier im Raum ist, dann sag mir bitte
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vorher Bescheid, wenn du diesen oder entscheidet.
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Selbst, entscheidet selbst, ob ihr es einbringen.
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Wollt oder nicht und sprecht auch mit.
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Dem, den es betrifft. Also das wäre eben genau, weil das.
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Ist ja nun wirklich eine extreme Erfordernis der psychologischen Sicherheit, dass ich sage,
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ich oute unser beider Schwierigkeiten, die wir gerade miteinander haben hier in der Gruppe und wir besprechen das hier. Wow, cool.
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Und umgekehrter Weise ist das ja genauso.
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Als Mitarbeitende frage ich mich ja auch, wenn oder wenn ein anderer Vorgesetzter da ist und
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ich habe Schwierigkeiten mit meinem Vorgesetzten.
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Inwiefern sind denn die in ihren Peergesprächen dann wirklich? Ist das wirklich geschützt?
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Hat er hinterher einen anderen Blick auf seinen Peer, weil er den durch meine Augen angeguckt
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hat und ich den vielleicht wirklich sehr herausfordernd finden könnte?
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Und das ist jetzt auch wieder ein Wortlaut aus dem bei mir Diskretionsschwur am Anfang an der
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Ankündigung oder der Rampe bis dahin, dass ich bewusst Wenn ihr dann am nächsten Mittwoch, also
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nach dem Training, wieder in die Firma kommt, bitte geht nicht rum und erzählt dann irgendjemandem
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auf dem Ich wusste gar nicht, dass du mit dem und dem solche Schwierigkeiten hast.
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Dann lachen zwar alle im Raum, weil das absurd wäre, aber das ist genau ein Teil, der wichtig ist.
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Und die unterste Schwelle ist eigentlich die Also bringen Leute ihre Fälle ein oder nicht?
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Ist ja eigentlich die Also sitzen Führungskräfte und Mitarbeitende im selben Training.
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Die niedrigste Schwelle ist ja die zu Ich habe überhaupt Konflikte.
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Also der Mitarbeiter, der zugibt, der hat Konflikte mit anderen Abteilungen oder mit einem Kunden
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oder mit einem Lieferanten, der entblößt sich ja vor seinem eigenen Chef dahin, dass er es nicht
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im Griff hat, in Anführungszeichen nicht Growth Mindset Denke wäre das eine Schwäche.
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Und die zu überwinden ist die erste Schwelle.
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Dasselbe gilt für die Führungskraft.
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Wenn der zugibt, dass er Konflikte hat und eigentlich ja Vorbild meint, Vorbild sein zu müssen,
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wirkt er aus seiner Sicht möglicherweise schwach seinen Mitarbeitenden gegenüber.
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Wenn sie diese Schwelle genommen haben, dann kommen diese nächsten Schwellen, nämlich nenne
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ich jetzt eine aus dem Umfeld dieses Mitarbeitenden und bis hin zu der Schwelle bei einem Dreitage
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tough conversations bricht die meistens als letztes Ich erzähle hier von privaten Dingen.
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Also ich habe Schwierigkeiten mit meiner Frau in folgenden Situationen, Die sieht so und so
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aus, Ich liebe meine Frau, aber ich wünsche mir eine alternative Handlungsoption.
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Wenn so ein Fall dann kommt, dann bespricht man das und das ist dann high end.
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Also es gäbe wahrscheinlich noch ein paar Schwellen, irgendwie in die Kindheit zu gehen oder
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so, aber das mache ich nicht, weil ich kein Therapeut bin.
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Aber diese Schwellen nach und nach zu nehmen, sorgt dafür oder ist ein Zeichen dafür, dass psychologische
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Sicherheit im Raum herrscht, weil das würde man unter normalen Umständen nicht tun, auch nicht
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mit Peers im Unternehmen selbst.
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Das geht auch in eine Richtung, die ich immer wieder auch erlebe bei den Trainings zu kritischen
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Momenten, die ich mit Seminarschauspielern mache.
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Dieses eisbrechende erste konkrete Gespräch, was angeschaut wird.
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Also wie sehr wirft sich da jemand wirklich rein?
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Wie sehr schenkt jemand einfach auch dieses Vorvertrauen, ich sag mal, auch in die psychologische
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Sicherheit, weil natürlich bis zu dem Zeitpunkt mit der Gruppe schon ein bisschen was passiert ist.
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Andererseits sind wir immer noch recht früh in der gemeinsamen Arbeit und dort als Trainerin
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eine Person bewusst auszuwählen, wo der bisherige Eindruck heiß Hey, das ist jemand, die Person
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ist eh relativ offen, die hat nicht so eine riesige Hemmschwelle damit sich zu zeigen, hat ein
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Selbstwertgefühl, was recht stabil zu sein scheint im Sinne von ich vertraue erst mal darauf,
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dass das, was ich mache, in Ordnung ist, auch wenn ich sage, ich habe hier ein Problem und das will ich mir angucken.
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Also ich habe da eine gewisse Basis, auf der ich das gut machen kann.
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Ich bringe mich durchaus auch grundlegend ein.
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Also ich bin eher tendenziell jemand Extrovertiertes.
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Der Person fällt es eben auch nicht so schwer, vor der Gruppe dann über ihre Dinge zu reden
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und diese Person als ersten Fall nach vorne zu nehmen und zu Lass uns deine Situation angucken,
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ist auch was, was ich als sehr relevant erlebe, Weil das Umgehen damit wiederum ist ja das,
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was ich dann als anderer Teilnehmender mitkriege.
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Was macht das jetzt die Trainerin?
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Was macht in diesem Fall auch der Seminarschauspieler damit?
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Und vor allen Dingen, wie reagiert die gesamte Gruppe darauf?
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Und das dortige Teilen, also ein Vorgehen, was ich ja immer mache, dieses Hinterher wirklich,
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was habe ich für mich gelernt nach dem ersten Fall, der angeschaut worden ist?
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Ich reflektiere darauf, dass ich selbst lerne und dass ich selbst Dinge brauche.
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Das ist relevant zum Thema, Wie sehr sind wir alle in dieser Situation lernende Menschen und
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haben eine Möglichkeit, sozusagen nicht den anderen die ganze Zeit anzugucken und da irgendwelche
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inneren Bewertungen vorzunehmen, sondern uns selbst.
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Und das schweißt natürlich auch sehr zusammen in Sachen des Umgehens miteinander, worauf wir hier fokussieren,
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wenn wir von den Hierarchien und diesen Fällen weggehen.
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Mal kurz schwenkt zu uns, vielleicht kommen wir später noch mal auf die Gruppe zurück.
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Aber wir selbst sind ja auch in unserer Art in dem Fall wirklich Vorbild.
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Du hast es gerade schon bei den Führungskräften erwähnt, dieses oh Gott, die fühlen sich dann
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auch immer in dieser Verpflichtung, Vorbild zu sein und wir sind es natürlich selbst auch im Training.
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Und eine der Sachen, die wir ja immer sehr propagieren, wenn du Storys erzählst, erzähl keine
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von dir als Held, sondern erzähl welche, wo du gescheitert bist und wo deine Fehlbarkeit spürbar wird.
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Auch das ist für mich so ein ganz enormer Anteil an psychologischer Sicherheit.
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Was sind denn da deine Gedanken, was wir selbst in unserer Art, wie wir uns da zeigen, noch an kleinen Puzzleteilen.
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Tatsächlich in Empfehlungen, also echten Empfehlungen.
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Das ist sogar ein schönes Gelenk zwischen Hierarchien und dem Trainer, der Trainerin selbst in ihrem Verhalten.
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Das Erste, was zur psychologischen Sicherheit beiträgt, ist, dass du eben in deinen Verhaltensweisen
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nicht unterscheidest zwischen Hierarchien im Raum.
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Also ich habe das zu oft erlebt, dass Trainerinnen auf eine andere Art und Weise mit bestimmten
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Personen im Raum sprechen als mit anderen.
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Und wenn ich das Gefühl habe, Teilnehmer wären unterschiedlich behandelt, trägt das nicht zur
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Sicherheit bei, weil man dann sofort auf mal irgendwie so ein Wertungsmuster oder sowas sieht.
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Jetzt mal abgesehen von hilfreichen und lernintensiven Provokationen, ist das Dämpfende für
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psychologische Sicherheit immer die Wertung der Trainerin oder des Trainers.
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Also sobald man das Gefühl hat im Lehrgespräch oder in anderen Situationen, es gibt ein richtig
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oder Falsch aus Sicht der Trainerin, dann trägt das nicht zur Sicherheit bei, weil man versucht
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dann das Richtige zu sagen, so wie in der Schule oder sagt lieber nichts, wenn man es nicht weiß.
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Und das ist nicht sicher.
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Das heißt, wir Trainerinnen müssen zeitlebens lernen, unsere eigenen Überzeugungen eher zurückzuhalten
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und neugierig ergründen zu wollen, was ist im Raum, was ist in den Köpfen der Teilnehmenden,
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welche Stories kann auf welche Weise, mit welcher Option behandelt werden und eben nicht wertend da drin zu sein.
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Und das beginnt bei der Körpersprache, endet bei Bemerkungen, die man sagt, so ein Kopfschütteln,
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Kopfschütteln, eine Floskel, die einem rausrutscht, ja, das ist sehr gut, sehr gut gesagt oder so.
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Das ist gar nicht so einfach, das wirklich immer wieder zu kontrollieren, bei sich selbst rauszukriegen.
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Und das geht so weit, dass die Gleichbehandlung von sich selbst und den Teilnehmenden geht auch
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dahin, wenn man mal so vielleicht erst eine halbe Stunde später oder eine Stunde später das
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Gefühl gehabt hat, hier hat man nicht gerecht gehandelt oder was komisches gesagt, dass das
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auch in einem Pausengespräch angesprochen werden darf.
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Du, sorry, ich glaube, ich habe dich ein bisschen zu sehr abgekürzt vorhin, du hattest noch
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was im Kopf und hast es nicht gesagt.
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Erzähl mal, was ging dir durch den Kopf?
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Sehr schöner Aspekt, dass die merken, Also bis hin zur Entschuldigung, ich würde mich gerne
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bei dir entschuldigen, weil ich war da, glaube ich, ein bisschen zu dolle und zu provokativ
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Und dann sagen, nee, nee, gar nicht, Jürgen, ich musste nur schlucken, weil du hast mich auf dem falschen Fuß erwischt.
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Okay, danke, dass du das annimmst mit mir, weil ich wollte gar nicht so weit gehen.
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Also dass man sich nicht zacken aus der Krone bricht zu ich entschuldige mich für etwas, was
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ich definitiv nicht richtig eingeschätzt habe.
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Und das wiederum trägt dann künftig den Satz noch.
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Das heißt, wenn man das einmal bei einem bestimmten Teilnehmenden gemacht hat, dann weiß der
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beim nächsten Mal, wenn er irgendwas tut oder sagt wiederum, Jürgen, passt schon auf.
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Also der ist sich dessen bewusst, der.
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Ist sich dessen bewusst. Reicht das manchmal schon, dass er selbst das gar nicht will.
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Das ist auch so, das finde ich toll.
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Ich hänge gerade gedanklich noch an diesem Punkt, das nicht zu werten.
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Und das ist ja ganz oft so ein Spagat.
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Ich glaube, darüber haben wir auch schon mal gesprochen, aber ich finde es jetzt hier noch mal
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so relevant, so ein Spagat zwischen es kann ja auch Aussagen geben durch Teilnehmende, gerade
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in einem Lehrgespräch, wo du sagst, das ist inhaltlich und faktisch nicht richtig, Punkt.
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Gleichzeitig will ich psychologische Sicherheit bieten und will eben zulassen oder fördern,
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dass alle erstmal ihre Gedanken aussprechen.
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Und das, finde ich, ist immer einer der ganz großen Spagate, die wir als Trainerinnen fahren,
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wodurch auch unerfahrene Menschen oft zurückschrecken vor dieser offenen Abfrage, weil sie immer
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oh mein Gott, da muss ich sagen, das war falsch, das will ich eigentlich gar nicht.
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Und psychologische Sicherheit basiert ja immer sehr auf diesem es ist kein Wattebauschmeissen
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und es geht schon um klare Ehrlichkeiten und klare Richtigstellungen.
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Und gleichzeitig soll dieses Gefühl von es ist nicht blamabel und ich werde als Person nicht abgewertet erhalten.
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Wie machst du das, wenn ich bei einem als Teilnehmerin, du fragst ab, was sind denn relevante Punkte für Lehrgespräche?
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Beispielsweise ich bin in einer Train the Trainer Maßnahme und ich sage dir, Lehrgespräche sind
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etwas, wo ich von vorne meine Informationen weitergebe und die anderen lernen und du denkst.
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Mir immer Vorbild in diesen Dingen, meine Reaktion darauf, das ist falsch, das ist falsch.
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Super. Damit fühle ich mich dann doch auch.
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Gleich Gut, das ist falsch.
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Der Nächste Mal gucken, ob es jemand.
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Weiß hier im Raum, ob jemand mehr Ahnung hat als Sabine.
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Genau. Nein, ich finde, diese Gratwanderung ist eine Gratwanderung.
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Aber das hängt immer davon ab, wie man das macht.
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Also es geht gar nicht so sehr jetzt, ob man es richtig stellt oder nicht richtig stellt.
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Richtigstellen muss man es oder es muss ein anderes Ergebnis bei rauskommen.
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Also letztendlich muss bei diesem Menschen im Kopf Ah ne, das ist nicht Vortrag, sondern Lehrgespräch ist etwas anderes.
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Und dann ist es ein Riesenunterschied, ob man sagt, es ist falsch oder ob man Das, was du beschreibst,
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klingt ein bisschen mehr nach Vortrag.
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Also eher eine One Way Situation.
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Hast du dich damit mal beschäftigt?
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Und dann kann es sein, dass dieser Mensch sich selbst korrigiert. Ja, stimmt.
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Das ist eigentlich näher am Vortrag oder eher in der Präsentation oder ähnliches.
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Und dann kann man entweder umlenken oder es entsteht was Neues.
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Aber es ist so ein weiches Nein sagen und kein Rumgeeier ganz und gar nicht, sondern eher so ein wohlmeinendes Annehmen.
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Ich glaube, dieses Wohlmeinende untendrunter und Neugierige trägt dann wieder die Form, in der man das sagt.
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Stehen lassen kann man es nicht, wenn dann gelernt wird, man darf im Lehrgespräch die Teilnehmenden zutexten, zutexten. Falsches Learning.
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Und bei anderen Fakten darf ich noch ein Beispiel nennen?
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Bei anderen Fakten, wenn es wirklich so Fakten sind, keine Ahnung, du fragst irgendwie weiß
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jemand von euch, wie viel graue Nervenzellen, unsere beiden Gehirne, über wie viel graue Nervenzellen die verfügen.
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Und es geht jetzt wirklich um mal Erstaunen zu erzeugen, weil die Leute raten und haben meistens gar keine Ahnung.
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Ist auch nicht schlimm, Aber da ist das gewollt, dass es so ein Aha gibt.
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Manchmal sagt dann einer eine richtige Zahl oder eine falsche und da geht es dann nicht um Kommazahlen oder irgendetwas.
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Das geht bei Nervenzellen sowieso nicht.
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Aber wenn dann irgendwie bei rauskommen sollen, das sind so um die 100 Milliarden qua unserer
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Geburt und die Zahl wichtig ist für folgende Dinge, die darauf basieren, dann ist es wichtig, dass diese Zahl kommt.
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Und wenn dann aber einer Ich weiß, das sind 50 Millionen und man kann es jetzt nicht darstellen,
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kann man jetzt einen Spaß dort machen und komm, okay, Darfst du noch mal raten oder hast du die Zahl irgendwoher?
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Und wenn er sagt, habe ich gerade erst gelesen bei Gerd Hüther, der hat das geschrieben und
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die letzte Zahl, die ich gehört habe, sind 100 Milliarden, aber vielleicht sollte ich das noch mal nachlesen.
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Also dieses, dass man spielt damit, es geht nicht darum, wessen Information ist wertiger, sondern
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eher, es ist okay, dass wir beide unsere Informationen in die Mitte werfen und dann gucken wir
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mal, welche lässt sich erhärten.
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Und das ist ein Spiel.
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Und ich glaube, wenn man einander mag, dann ist das sowieso nicht so eine Rechthaberei, sondern ist eher so.
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Aber dieses auch großzügig sein, also wenn dann einer sagt, das sind 99 Milliarden,
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so in dem Dreh, auf jeden Fall eine Menge.
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Und es ist so schön, die Formulierungen zu hören, die du benutzt, weil das eine ist die Haltung,
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die brauchen wir dahinter, diese grundsätzliche Akzeptieren, die Neugierde, ja, ich habe eine
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Information und das muss noch lange nicht die richtige sein.
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Es ist einfach, ich stelle mich selber in Frage, ich bin dazu bereit.
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All das und ich mag Menschen und ich mag die Tatsache, dass sie manchmal Sachen sagen, die mich irritieren, überraschen, rauswerfen können.
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All das ist so eine Grundhaltung.
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Und gleichzeitig sind es manchmal die Formulierungen, die dann noch mal so kleine Nuancen ausmachen.
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Das so zu sagen und wirklich mal zu gucken, was sind meine Worte, die aber in diese Richtung gehen, hilft doch wahnsinnig.
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Das ist dieses ganze über mich selber lachen können, auch hinterher sagen zu können.
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Das hat auch wieder fast was mit entschuldigen zu tun, was du gesagt hast, zu sagen, ich habe
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mal noch mal recherchiert, das ist cool, die Zahl von Hüter habe ich auch gefunden, die du hattest
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und es scheint die neuere zu sein, danke dafür, was auch immer.
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Ja, also sowas vor der Gruppe dann auch noch mal klarzustellen, in Anführungsstrichen, weil
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es ja schon immer auch Teilnehmende gibt, die sagen, ich möchte jetzt wirklich hier mit der richtigen Information rausgehen.
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Für mich hat das eine Bedeutung.
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Punkt, googelt man nochmal schnell oder nutzt Gemini und fertig.
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Dieses großzügig sein, du weißt, ich bin großer Fan von Autosuggestionen unten drunter.
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Also dieses, was wir mal in einer anderen Folge hatten mit französischem Akzent, das interessiert
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mich, ist eine Haltung, die dahinter steht, hier in dem ganzen Thema psychologische Sicherheit
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wird ich eine andere Suggestion immer empfehlen, die grundsätzlich immer da sein sollte in uns,
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die immer wieder uns denselben Satz Du bist hier sicher und jemand sagt was Du bist hier sicher?
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Das ist nicht schlimm, überhaupt nicht.
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Das macht keinen Unterschied, sondern wir werfen das hier in die Mitte und dann ist gut.
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Und dass man da dann auch mal Blödsinn redet als Trainerin oder Trainer und sich danach dafür
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entschuldigt oder das irgendwie anders wieder hinbiegt, muss alles darauf einzahlen.
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Also wenn Leute Ich habe mich in dem Training nicht sicher gefühlt, das ist mir auch schon passiert.
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Also jetzt nicht so, dass man davor gefeit ist.
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Ich habe mich nicht sicher gefühlt, ich hätte gern mehr zu dem Thema beigetragen, habe mich
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aber nicht getraut oder fühlte mich bewertet. Dann sind das Learning.
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Das finde ich jetzt noch zwei interessante Punkte zum Abschluss, die ich gerne aufgreifen möchte.
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Das eine ist dieser Gedanke, das auch gemeinsam zu reflektieren.
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Tatsächlich ist das was, was mir jetzt auch in der Vorbereitung noch mal so durch den Kopf geschossen ist.
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Ich habe das schon ein, zwei Mal in Trainings gemacht und dann wieder aus den Augen verloren.
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Und ich finde es jetzt gerade ganz spannend, das wieder aufzugreifen.
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Wirklich Reflektionen, die wir machen, wenn es um die Frage geht, was sollte vielleicht am nächsten
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Tag anders sein für dich, damit du sagst, ich habe hier noch bestimmte Inhalte, von denen ich
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nicht genau weiß, kommen die noch, kommen die nicht?
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Bring das mal alles rein.
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Das auch zu reflektieren auf den Punkt.
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Was haben wir dazu beigetragen, dass es leicht ist, hier Fragen zu stellen, Fehler zu besprechen,
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Lernfelder zu offenbaren, all das.
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Und wie können wir dazu vielleicht noch ein bisschen mehr beitragen?
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Auch das finde ich ganz spannend als Reflexionsmöglichkeit, zum Beispiel am Morgen des zweiten
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Tages abends schon zu sagen, wir werden das morgen früh mal ansprechen.
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Geht mal ruhig mit diesem Gedanken in den Abend.
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Vielleicht kommen euch da bestimmte Aspekte, wo ihr Ey, das wäre eigentlich cool, das könnten
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wir auch noch miteinander machen.
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Aber auch zu benennen, was trägt denn positiv dazu bei, damit wir das bewusst haben und verstärken. Das ist ein Gedanke.
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Und der zweite bezieht sich auch noch mal auf uns selbst, weil du hast gerade gesagt, du bist hier sicher.
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Das finde ich eine ganz schöne Suggestion.
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Und gleichzeitig glaube ich, wir brauchen auch die Ich bin hier sicher.
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Das hat ganz viel mit dem zu tun, wie leicht fällt es mir, fehlbar zu sein, wie leicht fällt
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es mir, über mich zu lachen.
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Also diese permanente Arbeit, auch mit unseren eigenen Überzeugungen, die uns manchmal hinderlich
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im Weg stehen, Ansprüchen an uns selbst.
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Gerade ein schönes Bild gesehen, da ging es darum, wenn ich jedes Mal, wenn ich was gelernt
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habe und gewachsen bin, die Anspruchslatte mit nach oben schrauben.
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Das ist auch sehr anstrengend.
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Also auch mal zu gucken, wow, was mache ich eigentlich mit mir und wie sicher bin ich in mir
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selbst mit all den Fehlbarkeiten.
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Auch das trägt dazu bei, dass ich in den Trainings eine andere Sicherheit ausstrahle, weil ich
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auch selbst den Eindruck habe, ich bin hier sicher, egal was passiert ist, alles gut.
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Das stimmt. Und zu dem Thema gibt es noch viel, viel zu sagen oder ganz viel zu sagen.
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Genau.
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Mega Thema, weil wir haben so wiederkehrende Themen wie Immersion oder Relevanz und so.
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Und ich finde die Sicherheit, das definitiv Psychologische, wir können eine Folge über körperliche
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Sicherheit machen, aber dass wir unten drunter immer genau diesen Safe Space herstellen, damit
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Menschen in die Lernzone gehen, aus der Komfortzone raus.
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Und tatsächlich, du hast ja schon damit begonnen, es kommt darauf an. Immer.
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Und hier in dem Fall, finde ich, kommt es nicht darauf an, ob wir sie herstellen, sondern wie
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gut es uns diesmal gelungen ist und was wir beim nächsten Mal dazu beitragen und wie wir es machen können. Das kommt darauf an. Immer.
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So ist es.
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Vielen Dank für dieses wunderbare Thema hier bei mir am Ballermann.
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Ran an den Sangria Eimer.
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Oh je,
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danke dir. Bis ganz bald.
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Das war Learn Unlearn Repeat, der Podcast für Lernarchitekt Innen.
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Jetzt abonnieren, damit du keine Folge verpasst.
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Sabine und Jürgen freuen sich über Austausch mit dir. Schreib ihn an Podcasts.
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