Regeneration als Trainer:in

Shownotes

„Ich fühl mich erschöpft – aber anders als in meinen bisherigen Jobs.“
Darüber sprechen wir, Sabine und Jürgen, in dieser Folge. Warum sich Erschöpfung nach einem Seminar- und Trainings-Marathon anders anfühlen kann als in den Jobs, den wir Trainer:innen früher gemacht haben. Darüber, wie Du dem bewusst begegnen kannst – und warum Regeneration kein Luxus, sondern Pflicht ist.

Mit Humor und Selbstreflexion nehmen wir Dich mit in unseren persönlichen Werkzeugkoffer rund um Regeneration und Resilienz: Vom bewussten Ritual beim Seminar-Abbau, über das Verlassen der Gedanken-Karussells bis hin zu simplen, aber wirkungsvollen Methoden, wie Du Deine Gedanken neu ausrichten kannst. Einmal mehr gilt: Wenn wir richtig gute Arbeit leisten wollen, braucht es auch unsere Fähigkeit, unsere eigenen Energiereserven klug zu steuern.

Was Dich erwartet:

  • Achtsamkeit, Denkflexibilität, Fokuslenkung – drei wirksame Wege zur Stärkung deiner Resilienz
  • Warum Rituale im Trainingsraum helfen können, belastende Erlebnisse zurückzulassen
  • Welche Rolle Dankbarkeit und bewusste Auszeiten spielen
  • Wieso Deine »Regenerationstage« kein fauler Luxus, sondern ein Schlüssel zu professionellem Arbeiten sind
  • Wie die Selbst-Aufforderung aus dem Börsenhandel auch uns Trainer:innen hilft: „Get over it.“
  • Und warum manchmal eine Pyjamaparty ganz alleine genau das Richtige sein kann :)

Ein ehrliches Gespräch über Pausen, Selbstfürsorge – und die Freiheit, auch mal nicht zu funktionieren.

Na dann, auf geht’s!
Sabine und Jürgen


PS: Abonniere den Podcast und verpasse keine Folge.
PPS: Wir freuen uns über Deine Bewertung. Sterne helfen uns, damit der Podcast noch mehr Menschen erreicht. Du findest die Sterne bei Spotify neben dem Button „Folgen“, bei Apple Podcast geh auf die gesamte Sendung und scrolle nach unten zu »Bewertungen und Rezensionen«.


Für erfahrene Trainer:innen, die ihre Exzellenz weiter steigern möchten:
BRIDGEHOUSE Trainer Master Classes

Mehr zu BRIDGEHOUSE unter https://bridgehouse.de/podcast/
Zur Trainerausbildung geht's hier lang: https://bridgehouse.de/ausbildung/trainer-academy/

Schreibe uns unter podcast@bridgehouse.de

Redaktion und Produktion: Sabine Venske-Heß und Jürgen Schulze-Seeger
Musik, Sprecher, technische Unterstützung: Felix Müller, hejfelix.com
Fotos: Uwe Klössing, personalbrandingcompany.de


Ergänzendes Material

Transkript anzeigen

00:00:00: [Musik]

00:00:02: Die ganze Zeit on Track sign, die ganze Zeit.

00:00:05: Ich habe jetzt sechs Tage lang in einem Hotel abends mit den Teilnehmern gegessen bis spät.

00:00:10: Ich möchte einfach nur ein Brot und ein Stück Käse.

00:00:14: Ich habe Zeit für Hintergrundarbeiten und ich mache Trainingscoachings, Mediationen, all die Maßnahmen.

00:00:21: Get over it, get over it, dann komme ich nach Hause.

00:00:25: Learn, unlearn, repeat, der Podcast für alle, die das Lernen leichter und das Verlernen schneller machen wollen.

00:00:34: Mit Sabine Fenske-Hess und Jürgen Schulze-Sega.

00:00:38: Guten Tag, lieber Jürgen.

00:00:46: Das ist ein Tit für eine Begrüßung.

00:00:47: In der Berlinerischer.

00:00:50: Schönen guten Morgen auf dem Bonjourno-Seig.

00:00:53: Seig doch, das geht doch wrong.

00:00:56: Heute ist anders als sonst.

00:00:58: Heute ist deshalb anders als sonst, weil du weißt schon, mit welchem Thema ich jetzt zum Thema komme.

00:01:03: Du willst damit sagen, ich bin ausnahmsweise mal vorbereitet auf irgendwas.

00:01:08: Das weiß ich nicht, aber du weißt immer, welches Thema ich mit dir sprechen will.

00:01:12: Das weiß ich, aber vorbereitet bin ich trotzdem nicht, so.

00:01:15: Genau, das hatte ich fast gehofft.

00:01:18: Wir haben kurz gequatscht, wie immer, vor unserer Aufnahme, quatschen wir immer ein bisschen.

00:01:22: Aber diesmal haben wir tatsächlich irgendwie gemerkt, dass wir ein Thema gerade haben

00:01:27: und haben gesagt, okay, komm, wir nehmen das mal.

00:01:29: Weil ich mich auf eine Weise erschöpft fühle.

00:01:32: Und auch neulich mit einer Kollegin sprach, die das noch nicht so lange macht, das Thema Training.

00:01:38: Und die auch sagte, meine Güte, ich spüre wirklich wie anders dieser Energieaufwand ist,

00:01:46: also bei dem Job, den ich vorher hatte, wo ich auch engagiert war,

00:01:49: wo ich auch tierische Stunden geschrubbt habe, wo ich wirklich mich, also abends auch kaputt fühlte.

00:01:55: Aber dieses die ganze Zeit und Track sein,

00:01:58: die ganze Zeit mit der Aufmerksamkeit bei den Teilnehmenden sein, beim Inhaltlichen sein,

00:02:04: das organisatorische Außenrummenblick haben, so genannte Parallelprozesse,

00:02:09: zu der wir auch mal eine Folge machen werden, die in mir ablaufen.

00:02:13: Ich habe ja auch noch ein Leben nebenbei, also die meisten von uns,

00:02:17: die Parallelprozesse, die bei den Teilnehmenden ablaufen.

00:02:20: All das haben wir irgendwie mit in unserem System, während wir da arbeiten.

00:02:26: Und die Art der Erschöpfung ist einfach eine andere, die sich im Laufe der Zeit einstellt.

00:02:33: Und deswegen habe ich drum gebeten und wir machen das jetzt, das wir über Regenerationen sprechen.

00:02:40: Genau. Wie, was, was machen wir, wenn wir fertig sind?

00:02:45: Manchmal ist es ja schon abzusehen, wenn wir nur in seinen Terminkalender schauen.

00:02:51: Und dann kann man ja schon sehen, am Ende dieses Monats werde ich fertig sein.

00:02:57: Und zwar vor allem mehr wegen der Aufmerksamkeit,

00:03:01: wenn man irgendeiner Stelle, glaube ich, schon mal am Rande darüber gesprochen,

00:03:05: was das mit dem Gehirn macht, wenn es immer wieder trennen muss,

00:03:09: dass hier bin ich und das seid ihr oder das bist du als Individuum

00:03:13: und das Gehirn irgendwann mit so einer Art Entzündungsmodus reagiert, um sich wieder abzukönzen.

00:03:21: Und alle unsere Hörerinnen und Hörer, die als Trainerin arbeiten,

00:03:28: kennen dieses von einem Training nach Hause zu fahren und dann hat netterweise ein WG-Mitglied

00:03:35: oder Partnerin oder Partner eine spontanen Überraschungsparty vorbereitet.

00:03:41: Und man tritt über seine eigene Schwelle und weiß in dem Moment, ich muss hier ganz schnell wieder weg.

00:03:45: Ah, ich muss hier weg.

00:03:46: Ich hätte gerade gar nicht und dann mindert das in den Höhlen-Syndrom.

00:03:52: Aber das nur am Rande.

00:03:53: Ja, wobei auch da ist ein spannender Zusatzaspekt drin, ein Thema Parallelprozesse,

00:03:57: dass die Menschen, mit denen wir dann Wohnungen teilen, Leben teilen,

00:04:03: zum Teil ja auch andere Konstrukte haben froh sind, wenn sie dann mal rausgehen.

00:04:09: Ja, und sie endlich reden, endlich unter Menschen in Gesellschaft.

00:04:14: Ey, da ist so eine coole Party.

00:04:17: Allein ehrlicherweise, manchmal bei mir schon dieses Thema, lasst uns was essen gehen, wo ich sage ganz ehrlich.

00:04:22: Ich habe jetzt sechs Tage lang in einem Hotel, abends mit den Teilnehmern gegessen, bis spät.

00:04:28: Ich möchte einfach nur ein Brot und ein Stück Käse und nicht diese vier Wände verlassen.

00:04:35: Und den Wein des Vergessenes.

00:04:39: Und auch das Thema, was du gerade angeschnitten hast, das ist wahnsinnig viel geschichtig,

00:04:43: finde ich, dieses "Wie sehen Kalender aus?" auch da, wir tauschen uns ja viel untereinander auch aus.

00:04:50: Es gibt eine Kollegin, mit der ich das ganz, ganz lange schon mache, dieses "Wie schaffen wir es eigentlich,

00:04:54: eine gute Balance in unsere Kalender zu kriegen?"

00:04:57: Wirklich so eine Mischung von "Ich habe Zeit für Hintergrundarbeiten

00:05:02: und ich mache Trainingscoachings, Mediationen, all die Maßnahmen."

00:05:07: Und immer wieder dieses "Wir nehmen uns wirklich vorkommen, jetzt kriegen wir die Balance hin."

00:05:11: "Wir haben das im Fokus und wir schaffen das und wir werden das gut planen."

00:05:15: Und uns dann mittendrin wiederzufinden und zu merken, es hat nicht so geklappt, wie ich wollte,

00:05:20: weil dann doch kurzfristige Anfragen kommen oder weil der eine innere Teil des Teams,

00:05:28: also einen Teammitglieds beim Planen, sagen, "Ach komm, guck mal, das geht noch."

00:05:35: Wenn es dein Leibgericht ist, weil du denkst, das kannst du eh auf der Ringgnaas packen.

00:05:40: Genau, genau, genau.

00:05:42: Es stellt sich aber so nach und nach aus, es ist vorbereitungsintensiv, es gibt dann doch noch ein Teilproblem

00:05:50: und plötzlich artet das dann aus, damit das hier nicht zum Selbstmitleid Podcast

00:05:58: generiert, wobei ich den gerne auch mal machen würde, nicht zu mir wirklich leid.

00:06:03: Und ich habe seit Jahren diese innere Stimme, die mich fragt, oder besser sagt,

00:06:10: "Eines Tages erwische ich den Kerl, der mir immer mein Kalender so zuballert."

00:06:16: Ey, das ist ja wie meine inneren Worte, wer war das?

00:06:20: Ach Scheiße, Moment, warte mal, ich glaub, die habe ich heute mal im Spiegel gesehen.

00:06:24: Das dämmert dann so nach und nach, ich fürchte, das war ich selber.

00:06:29: Weil ich entweder Geldgeil bin oder keine Abwehrmechanismen habe.

00:06:35: Nein, natürlich, wenn man für den Beruf brennt, dann ist ohnehin diese Tendenz da, zu viel zu machen.

00:06:41: Aber darüber wollen wir jetzt gar nicht so sehr reden, sondern wir gucken.

00:06:44: Nee, und es ist auch wichtig zu sagen, es geht nicht darum, dass wir im Opfer sind, überhaupt nicht mehr.

00:06:48: Also wir haben einen fantastischen Beruf, es ist alles das, was wir wollen, es ist freiwillig.

00:06:53: Wir sind verantwortlich dafür, alle sind überhaupt keine Frage.

00:06:56: Wenn wir dann kaputt sind, machen wir jetzt.

00:06:58: Genau, genau, genau.

00:06:59: Und ich habe tatsächlich, weil mir das Stichwort gegeben hat,

00:07:03: da habe ich nochmal fünf Minuten in meinem schwarzen Kürtel für Trainer in den Buch geblättert.

00:07:09: Und in dem Kapitel "Die Asche aushusten", da geht es um Regeneration,

00:07:14: nur nochmal zu gucken, was habe ich denn da vor zehn Jahren geschrieben von Blödsinn.

00:07:20: Und da kommen mittlerweile tatsächlich ein paar Dinge mit hinzu, also das Wissen wächst.

00:07:26: Aber das, was man da sieht, waren schon eigentlich ganz gute Hinspaz.

00:07:30: Was kann man tun, um schneller zu regenerieren als normal.

00:07:34: Und wir lassen jetzt mal all diese Gesundheits- und naheliegenden Tipps weg, die ich da auch drin stehen hatte.

00:07:43: Unter anderem, Achtung, ein ganz wertvoller Tipp.

00:07:46: Das Buch war noch in Sie-Form geschrieben, das war mir bewusst.

00:07:49: Aber dann unter anderem, der unfassbar wertvolle Tipp, schlafen Sie.

00:07:54: Den habe ich damals gelesen, ich weiß es noch.

00:07:58: Also dieses Buch ist ja eine der Sachen, die uns zusammengebracht haben.

00:08:01: Es ist übrigens weit vor zehn Jahren gewesen, weil wir arbeiten ja schon so lange zusammen.

00:08:05: 1923, irgendwie so, muss das sein.

00:08:08: Nee, das muss aber der Neuauflage sein.

00:08:10: Das war früher, 1800, glaube ich.

00:08:16: Genau, aber diese Schlafen-Sie, da habe ich damals drüber gelesen und dachte, na toll, du mich auch.

00:08:22: Aber wie, eben drum, ne, genau.

00:08:26: Aber lass uns mal wirklich reinspringen in diese Dinge, was ist dieses Momentum gehen.

00:08:34: Also oft stellt sich dieses Gefühl ja wirklich genau da ein, wenn da so ein Training vorbei ist.

00:08:39: Das davor geht es alles noch, das Adrenalin funktioniert, die Lust auf die Teilnehmenden, der Prozess, diese ganze Dynamik, die entstanden ist im Training.

00:08:48: Das trägt einen ja immer noch, das ist so ein bisschen wie beim Sport, ne, wenn du irgendwie vorher dachtest, ich jetzt geht nichts mehr und dann kommt aber der Schub und dann hältst du durch bis zum Schluss.

00:08:59: Ich bin noch nie Marathon gelaufen, stellts mir aber so vor, aber die Strecken, die ich gelaufen bin, da gab es dann auch immer mal so Momente, wo ich dachte, echt, komm jetzt, ist mal fertig hier.

00:09:08: Und dann geht immer noch was und dann, in dem Moment, wo du sozusagen im Ziel bist, heißt in dem Fall, wenn das Seminar zu Ende ist, die Teilnehmenden sind raus,

00:09:17: dieser Zustand dann eben nicht das, was man sonst so oft hat, dieses so, hey, wow, geil.

00:09:25: Und jetzt baue ich hier noch ab und bin irgendwie noch ganz happy und es läuft tolle Mucke und ich freue mich irgendwie und dann fällt schon auch was ab im Auto manchmal.

00:09:33: Also dieses dann kommt so eine gewisse Erschöpfung, aber so eine glückliche Erschöpfung und dann gibt es aber eben auch die nicht so glückliche Erschöpfung, beides ist irgendwie da.

00:09:43: Und in diesem Moment mal einzutauchen und zu sagen, wenn wir da sind, was können wir machen für uns, damit wir, das ist wahrscheinlich zu differenzieren, ne, wenn das Seminar oder das Training nicht so lief, wie wir wollten, wenn wir nicht so gut waren, wie wir wollten.

00:09:59: Genau. Und es gibt zum einen ja diesen Groove, wenn man einmal drin ist, dann kann man auch mal Trainingsmetern, also du baust irgendwo ab, steigst in Zug oder ins Auto und bist noch am selben Abend, meistens in der selben Nacht an einem anderen Ort, baust dann da am nächsten Morgen auf, das kann man schon mal eine Weile machen, wenn man in guten Trainings ist und drumherum gesund lebt und ausreichend schläft und all diese Dinge.

00:10:28: Aber irgendwann ist dann da auch der Stecker gezogen, aber viel Energie kosten die, die viel Energie kosten, also die Trainings, wo mit Widerständen gearbeitet wird, wo Dinge passieren, die unschön sind und ganz schlimm, und das darauf fokussiertet, dieses Buch ja rupziglich, sind die, die einfach blöd waren, also blöd im Sinne von schmerzhaft, der Ziele nicht erreicht und am Ende vielleicht auch noch ein schlimmes Feedback,

00:10:57: so was wie die Trainerin, vermochte es nicht, die Teilnehmenden für das Thema zu begeistern, steht dann da beantragt oder, so ungefähr genau das, was sie sein möchte, wird mit einer 5 bewertet, also eine Schulnoten 5, und man sitzt dann da und denkt ja, leck mich doch alle, aber jetzt weiß ich, ich habe übermorgen wieder ein Training und muss jetzt in der kürzeren Zeit etwas tun, um mich wieder eben wassensendes Wortes zu machen.

00:11:27: Und, oder ich habe sogar vielleicht mit der gleichen Gruppe nochmal eine Frage, das wird auch sehr gerne genommen.

00:11:38: Ich habe mich damals viel in den Kampfkünsten bedient, die ja ganz gezielt...

00:11:45: Ah, das heißt du hast deine Teilnehmenden am Ende einfach noch mal verprügelt?

00:11:48: Ja, genau.

00:11:49: Das ist ja auch ein schöner Weg.

00:11:50: Die Regenerationen, die da genannt werden, orientieren sich jetzt nicht daran, aber mir war bewusst, dass beispielsweise viel aus dem Chigong oder aus dem Kung-Fu stammt eigentlich aus regenerativen Methoden, um den Körper wiederherzustellen, nach Verletzungen, nachkämpfen.

00:12:10: Und ich habe das deswegen so als Analogie da ein bisschen verwendet, aber da sind eben auch viel so Mindset-Dinge drin, enthalten gewesen sich jetzt.

00:12:21: Auch Menschen beibringen, wenn sie in einem schwarz-gürtel für Trainer Teil einer Trainerausbildung sind.

00:12:29: Unter anderem, und ich habe mir überlegt, womit wir beginnen sollten, die Haltung dem Gegenüber ist das alles Entscheidende.

00:12:39: Also selbst Mitleid ist das tödliche, oder Hassgefühle, oder dann werden diese Phantomen noch viel, viel mehr aufgebaut, die man da erlebt hat, die Stimmen werden lauter und gehen dann emotional auch tiefer.

00:12:52: Und alles begann auch in dem Kapitel damit, das in diesem Raum zurückzulassen.

00:12:59: Also die Regeneration wird so viel einfacher, wenn wir den Schnitt haben zwischen, das war der Raum, da waren die Teilnehmenden, das war die Location.

00:13:08: Und dem nach Hause fahren, und das ist jetzt mein Zuhause, damit das nicht alles wie ein Geist einem folgt.

00:13:14: Verlangsam wir das Abbauen im Seminarraum, der ritualisieren das, was da passiert.

00:13:21: Man hat eine bestimmte Playlist, die einen dazu auffordert, das zurückzulassen, weil es das Ende markiert von dem, was da passiert ist.

00:13:29: Die Flipcharts werden abgenommen, auf dem Boden gelegt.

00:13:33: Und wenn man diese Rituale für sich hat, kann man dann leichter sich am Ende nochmal umdrehen.

00:13:41: Ich habe das früher in schweren Fällen besonders bewusst gemacht, dass ich nochmal in diesem Stuhlkreis saß und tatsächlich von Stuhl zu Stuhl geschaut habe,

00:13:51: mich von dieser Person, die da überwiegend saß, verabschiedet habe, auch von denen, die ein bisschen kniffliger waren.

00:13:57: Und im Rausgehen auch nochmal umdrehen und sich einen Satz sagen, mein Lieblingssatz war immer, es ist vorbei.

00:14:06: Die Technik dahinter kommt übrigens aus einem ganz anderen Bereich, nämlich aus dem ganz unerwartet, aus dem Wertpapiermarkt und Aktienmarkt.

00:14:22: Wenn du Broker bist oder mit Aktien handelst oder Wertpapieren und dir bei jedem Kursverlust ewig lange Gedanken mitmacht,

00:14:33: wirst du nie ein guter Händler werden. Und ich habe das tatsächlich wieder mal von Chuck Mellon gehört.

00:14:40: Das Wichtigste, wenn man an der Börse mitmischen will, ist der Satz "Get over it".

00:14:46: Er hat in seiner lustigen Art und Weise, hat da vorne so ein Smiley hingemalt und hat gesagt, that's the face of a loss.

00:14:55: Also der Gesicht des Verlustes ist ein grenzendes Smiley. Und wir müssen sowas in uns verankern, weil wenn wir jetzt die Schwierigkeit des letzten Trainings mit in das nächste Training nehmen,

00:15:07: ist die Wahrscheinlichkeit, dass das einen Einfluss hat auf die Qualität dieses Trainings dann relativ hoch.

00:15:14: Und wir brauchen deswegen diese Separator "Get over it". Und das Schöne ist, das kann ja sogar echt vergessen münden zu die Autosuggestion.

00:15:25: Es gab dieses Training nicht.

00:15:27: Hast du das jemals geschafft? Kannst du jetzt wahrscheinlich, wenn dann jetzt nicht mehr daran erinnern?

00:15:33: Ja, tatsächlich, weil das alles noch meins hätte. Es gab dieses Training nicht. Das habe ich mir dann wieder bei Golfern angeschaut, die diesen Spruch kennen.

00:15:43: Jeder Schlag ist der erste Schlag. Wenn du zu lange an deinem letzten vergeigten Schlag hängst, wirst du den nächsten wieder vergeigen.

00:15:52: Dieses ist mein erster Schlag und das beginnt man dann bei dem nächsten Training. Das ist mein erstes Training, aber davor kann man sagen, dieses Training hat es nicht gegeben.

00:16:03: Und das machen wir ja dann auch mit Submodalitätenwechsel, jetzt im neurologischen, programmieren beispielsweise,

00:16:11: dass wir dafür sorgen, dass durch den Wechsel der Submodalitäten wir Bilder, Stimmen, Nachhalt von Dingen konkret vernichten.

00:16:22: Also wir zerstören das, was in uns noch wieder halt jetzt nicht, damit wir nichts lernen. Also lernen sollte man trotzdem was aus dem, was wir da vergeigt haben.

00:16:32: Aber damit wir für das nächste regeneriert sind, müssen wir diese Spuren in uns löschen.

00:16:37: Und das klingt jetzt ein bisschen, als wäre es so einfach, das muss man üben und kann das auch üben.

00:16:44: Und lernen, dass man beim Einschlafen beispielsweise die Bilder, die da wieder hoch kommen, bewusst zerstört.

00:16:52: Das ist jetzt ein etwas späterer Zeitpunkt schon. Ich finde das gerade ganz schön, dass wir vielleicht so eine Art, was mache ich eigentlich, wann, als Grundstruktur nehmen.

00:17:02: Und in dem Moment, wo wir so, also ich würde das gerne festhalten mit dem Zerstören der Bilders, finde ich auch nochmal cool, wenn wir da ein bisschen näher reingehen.

00:17:10: Aber dieser Moment, genau, wo ich aus dem Trainingsraum gehe, ich habe sofort einen Impro gedacht, da ist es auch total relevant,

00:17:18: dass wenn du selber gerade was gemacht hast, was du echt scheißsofernst im Markant, ich habe jetzt irgendein Satz gesagt, wo ich denke,

00:17:24: Gott, das hat jetzt gerade meinen Partner hier komplett den Wind aus den Segeln genommen.

00:17:30: Oder es war so langweilig, was ich da gerade gesagt habe, oder so unpassend.

00:17:36: Oder ich hatte gerade gar keine Idee und habe irgendwie so völlig gehemmt dargestanden und finde das auch kacke.

00:17:43: Und auch da ist es natürlich, wenn du dran festhältst, dass du dann davon ausgehen kannst, dass der ganz Rest schwierig ist.

00:17:50: Das passt jetzt nicht ganz so, oder weiß ich gar nicht genau.

00:17:54: Also wir haben das innerliche "I'm so sexy", was mir sehr hilft, mich selber gleich wieder rauszuholen aus so einer Frust-Situation,

00:18:02: weil die sich sehr oft auf mich selbst bezieht, also dass ich dann mit mir unzufrieden bin und dann das Haar dann beginnt.

00:18:10: Und die "I'm so sexy"-Nummer im Training habe ich die nicht so sehr, also dass ich hinterher sage, "I'm so sexy" und fertig ist die Kiste.

00:18:18: Ich war mit diesem Satz ehrlich gesagt so geil, aber ich bin nicht der Moment.

00:18:21: Ich weiß, aber das können viele nicht genau, aber es gibt auch ein paar, die sagen, oh ja, wie cool.

00:18:25: Also das ist in dem Fall tatsächlich so gemeint.

00:18:28: So langsam zerstörbar ist es.

00:18:30: Hey, nimm's nicht ganz genau, nimm's echt nicht so ernst und das ist so eine Veralberung.

00:18:35: Wir reißen die Hände hoch und rufen einem so "Sexy".

00:18:38: Das bei mir nie Veralberung ist, sondern tief infundene Überzeugung.

00:18:42: Ja, das stimmt.

00:18:44: Das verstehe ich. Jetzt wird mir klar, ja, natürlich.

00:18:48: Genau, da ich weiß, dass es bei mir blödsinn ist, kann ich da sehr drüber lachen.

00:18:52: Aber was da so drinsteckt, auch sind so Gedanken wie, hey, ich gucke mal, wofür es gut ist.

00:19:02: Das ist manchmal gar nicht leicht, das so schnell zu kriegen, aber tatsächlich, das lerne ich daraus.

00:19:06: Ich werde mir das anschauen, ja, ich werde dahin gucken.

00:19:08: Jetzt erstmal geht es darum zu sagen, es ist okay, es bleibt jetzt hier, es ist okay.

00:19:13: Es war, wie es war, es ist, wie es ist und jetzt fahre ich nach Hause, Punkt, genau.

00:19:17: Okay, dann komme ich nach Hause.

00:19:19: Ja, genau.

00:19:20: Und die Regenerationen jetzt, die folgen, also wenn man zumindest mal einen Tag hat oder zwei Tage,

00:19:27: um zu regenerieren, heißt unter anderem, es springt an damit, dass man ausreichend Zeit hat,

00:19:37: um auch mal was anderes zu denken als in dem Seminar.

00:19:40: Also wenn man jetzt Hobbys hat, Sport macht oder es auch noch Hobbys sein kann.

00:19:45: Oder eben den Fokus mal wo er anders drauf legt, aber dieses permanent am Training sein.

00:19:49: Also wenn man jetzt am nächsten Morgen die Fotodokumentation dazu macht, dann sagen viele, okay, dann habe ich das hinter mir.

00:19:54: Und wenn es hinter mir ist, alright, aber wenn du nur diesen einen Tag hast zum regenerieren,

00:19:59: dann hast du den nochmals recht gefüllt.

00:20:01: Und würde ich eher sagen, machst du am Wochenende oder machst du die Woche drauf,

00:20:04: aber nicht eben weiter mit Beschäftigten.

00:20:07: Es sei denn, das gibt für alles immer Ausnahmen, es sei denn, das hilft darin etwas zu verarbeiten, was da geschehen ist.

00:20:15: Also für mich ist es eine feste Form der Regeneration, embrace your enemy, also den schlimmsten Teilnehmenden,

00:20:22: den ich dann da hatte, anzurufen und zu sagen, oh man, danke, dass du so offen warst zu mir gestern.

00:20:29: Und das nicht als Spruch, sondern tatsächlich du hast deine Sache gesagt,

00:20:32: die zwar scheiße formuliert war, aber schon im Kern wahrscheinlich dein Empfinden getroffen hat.

00:20:38: Und ich fand es fair, dass du mir das gesagt hast.

00:20:40: Und ob das jetzt per Mail passiert oder tatsächlich per Anruf.

00:20:44: Ich empfehle mal eher den Anruf, weil man dann feststellt, die sind dann in einem friedfertigeren Modus.

00:20:52: Es gibt ja auch keine Zuschauer mehr, deswegen vorher nicht in einem Pausengespräch hingekriegt hat.

00:20:57: In dem Gespräch nach dem Training, jetzt gerade zum Beispiel nach einem kritischen Feedback,

00:21:01: das hilft, weil plötzlich merkt man, das ist alles gar nicht so schlimm,

00:21:05: wie es da vielleicht geschrieben stand oder wie es gesagt wurde in diesem Augenblick.

00:21:09: Und deswegen embrace your enemy, das sind so Sachen, die kann man am nächsten Tag machen,

00:21:13: ansonsten aber Fokus woanders hin.

00:21:15: Also dieses Immer im Trainer Modus sein ist halt was für Freaks.

00:21:20: Also die werden nicht regenerieren, wenn sie immer dasselbe tun.

00:21:24: Das ist die alte Metapher und Legende von dem Jäger, der einen Priester im Indien, die heißen nicht Priester.

00:21:38: Egal.

00:21:40: Ein Weisen, den die es Menschen weisen.

00:21:43: Sieht ihn so silly mit so einer Schildkröte spielen.

00:21:46: Und das muss er in Indien sein, Schildkröte.

00:21:49: In der Schildkröte stehen und der Jäger kommt zu ihm hin und sagt, hast du nichts Besseres zu tun,

00:21:54: als so ein Blödsinn zu machen, den halben Tag lang.

00:21:57: Und dann sagt der, ich komm nicht drauf.

00:22:01: Weise Mensch.

00:22:03: Und sagt zurück zu dem Jäger, hältst du deinen Bogen ununterbrochen gespannt,

00:22:08: weil dann würde der Bogen ausleihen und zerbrechen,

00:22:11: sondern du brauchst ab und zu auch im Geist eine Entspannung.

00:22:16: Und dann spielt er weiter mit der Schildkröte.

00:22:18: Ich werde das in den Noten auch nachtragen.

00:22:21: Wie diese?

00:22:23: Ein Also.

00:22:25: Und das reißt für uns eben bewusst morgens länger Frühstücken.

00:22:30: Irgendwie ablenken.

00:22:32: Mit Dingen, die positiver sind, ein gutes Gespräch führen.

00:22:36: Das mit ganz anderen Dingen zu tun hat.

00:22:38: Und das klingt jetzt so banal ist, aber glaube ich.

00:22:41: Ich finde das überhaupt nicht banal.

00:22:42: Ganz, ganz wichtig.

00:22:43: Ja, absolut.

00:22:44: Und gerade was du auch gesagt hast, Sport ist natürlich auch wirklich eine gute Möglichkeit,

00:22:48: wenn jemand Ausdauersport macht zum Beispiel.

00:22:52: Und tatsächlich den Kopf wieder frei zu laufen beispielsweise.

00:22:56: Und Separator auch, wer Kinder hat, das ist eine der größten Geschenke,

00:23:01: ganz mit diesem Kind zu sein, sich wieder mal anzugucken.

00:23:05: Was ist hier eigentlich los?

00:23:06: Wie denkst du?

00:23:07: Wie tickst du voll in deine Welt hüpfen?

00:23:09: Und aus dieser Welt heraus vielleicht auch auf diese Sache gucken und sagen,

00:23:14: so what?

00:23:15: Wie wichtig findet dieses Kind, das gerade was da war?

00:23:19: Ja, alles klar.

00:23:21: Und das als Separator zu haben, selbst wenn ich am nächsten Tag

00:23:26: vielleicht leider nicht die Chance auf so eine richtige Selbseinteilung habe,

00:23:32: meines Tages auch, das kann ja passieren.

00:23:34: Wenn ich sie habe, dann ist für mich auch ein Geschenk tatsächlich zum Thema

00:23:38: sozusagen, ich stelle mir keinen Wecker, wenn es irgendwie geht,

00:23:40: weil ich eben oft nach so etwas nicht sehr gut schlafe,

00:23:43: aber dann weiß, wenn ich ein bisschen mehr Chance habe,

00:23:45: dafür liegen zu bleiben, wenn ich, wenn mein Schlaf sozusagen kommen darf,

00:23:49: wenn er es gerade möchte, dann gewinne ich natürlich da auch wieder eine

00:23:53: wirkliche Regeneration auch auf einer körperlichen Ebene und auf einer Ebene meines Gehirns.

00:23:59: Und eine Runde kluggeschwetzt.

00:24:03: Natürlich geht es bei Regeneration auch immer darum,

00:24:07: wie du deine eigene Resilienz stärkst.

00:24:10: Vielleicht trainierst du sogar Resilienz bei deinen Teilnehmenden

00:24:14: oder hast dich selbst schon mal intensiv mit der Steigerung deiner Resilienz beschäftigt,

00:24:19: dann spring ruhig vor oder rekapituliere nochmal mit mir gemeinsam,

00:24:23: was die Punkte sind, die du auch hattest.

00:24:25: empfiehlst. Ich habe jetzt drei Dinge für euch und für dich mitgebracht, die du

00:24:31: wieder mal zum Leben erwecken kannst oder bestärkt für deine eigene Resilienz

00:24:37: weiterhin benutzen kannst. Das erste ist Achtsamkeit, das zweite ist die

00:24:43: Denk-Flexibilität und das dritte ist das Lenken des Fokus. Zum ersten

00:24:50: Achtsamkeit, du kennst mit Sicherheit alle möglichen Übungen für den Fokus ins

00:24:56: Innere und dafür, dass du dein Gedankenkarussell bremsen kannst. Das

00:25:01: sind geführte Meditationsreisen, die du mit Handyunterstützung mittlerweile

00:25:06: ja sehr leicht zugänglich auch von jemand anderem dir vorlesen oder

00:25:12: erzählen lassen kannst. Meist unterstützt mit Musik. Oder du

00:25:16: erlernst oder hast erlernt eine Meditationstechnik. Bei mir ist es

00:25:20: die Vipassana Meditation und wenn das einmal so richtig eingeübt ist, dann

00:25:27: kannst du sicherlich auch wieder darauf zugreifen, falls du eine Zeit lang die

00:25:30: Praxis nicht betrieben hast. Vipassana und viele andere Techniken, auch Yoga,

00:25:36: haben viel mit Atem zu tun und auch das ist natürlich ein guter Zugang immer

00:25:40: wieder zum eigenen Körper und dazu dem Körper eine Ruhe zu signalisieren, die

00:25:47: sich dann auch wiederum aufs Denken auswirkt und dann werden diese

00:25:52: schwindelerregenden Karusselldrehungen ein bisschen langsamer gemacht und du

00:25:57: kannst aussteigen aus dem, was auch immer ist bei dir ist, Kettenkarussell, Riesenrad

00:26:01: oder was auch immer sich da dreht. Die nächste Kategorie, dein Denken

00:26:06: weiterhin flexibel zu halten, da sagt dir, wenn du NIP kennst, das Wort

00:26:12: Reframing etwas, das heißt, das umdefinieren, umrahmen von Momenten und

00:26:18: Situationen, dass du mal schaust, in welchem Zusammenhang betrachte ich das

00:26:22: gerade und welchen Einfluss hat dieser Zusammenhang darauf, ob ich das jetzt

00:26:26: als positiv oder negativ werte und wie ist es, wenn ich das ganze unter einem

00:26:30: anderen Licht betrachte. Das ist für mich mit eingänglichsten Beispiel, was ich

00:26:35: mal aus einer Therapie-Sitzung gehört habe, eine Frau, die sehr viel Wert auf

00:26:41: Ästhetik gelegt hat und einen Teppichboden immer auf eine Weise

00:26:45: gesaugt hat, dass die Fasern alle in eine Richtung gingen, sodass eine

00:26:49: einheitliche Farbgebung da war und die gemerkt hat, dass immer, wenn ihre

00:26:53: Familie dann einmal durchs Haus geglaufen ist, sie sich richtig schlecht

00:26:58: gefühlt hat, weil sie ihr Werk nicht wertgeschätzt empfunden hat, weil dann die

00:27:02: Fasern natürlich in andere Richtungen zeigten und so Fußspuren enthielten

00:27:07: und sie hat gemeinsam mit dem Therapeuten das Drehen können, darein zu sagen wie

00:27:13: wundervoll, dass jetzt Leben im Haus ist und die Menschen, die ich liebe bei mir

00:27:17: sind und hat dadurch wirklich auch ihre innere Emotionslage zu diesen

00:27:22: anders geforkten oder in die andere Richtung bewegten Teppichfasern

00:27:29: verändert bekommen. Die kognitive Verhaltenstherapie bietet da einige

00:27:35: Möglichkeiten, auch in Form von Selbstbefragungen, da findest du auch im

00:27:39: Netzvorgehensweisen und die Arbeit von Katie Byron beispielsweise "The Work" geht

00:27:45: auch in die Richtung, dass du als Selbstcoaching und Selbsttherapie deine

00:27:50: Gedanken auf eine Weise hinterfragen kannst, dass sich eine Veränderung

00:27:54: tatsächlich auch in der Emotion einstellt. Der dritte Punkt, den Fokus

00:28:00: wiederum anders zu lenken, da sind Stichworte das berühmte Dankbarkeits-

00:28:05: Tagebuch, was du abends fürst, wo du notierst, was sind denn die Dinge im

00:28:09: Laufe des Tages, für die ich wirklich dankbar bin und das gleiche oder in die

00:28:15: gleiche Richtung zielt die Übung, wo du aus einem Behältnis in ein anderes

00:28:20: Behältnis einzelne kleine Steinchen oder Ähnliches bewegst und bei jedem

00:28:26: Steinchen einen Punkt ganz bewusst in deiner Erinnerung, wo es die positive

00:28:32: im Laufe des Tages. Das habe ich eine Zeit lang mit meinen Söhnen gemacht, also als

00:28:37: alleinerziehende Mutter, die dann unterwegs war, kam ich manchmal nach

00:28:41: Hause und habe mich nur beim Motzen wiedergefunden über Dinge, die jetzt

00:28:44: noch nicht ganz so ideal gelaufen waren, wie ich mir das vorgestellt hatte und um

00:28:48: das mal zu drehen, dass wir abends eine andere Stimmung erzeugen können, haben

00:28:53: wir zwei Gläser mit Murmeln benutzt und haben dann von dem Einlass in das andere

00:28:57: Glas jeder Murmeln hinein gepackt und uns erzählt, was schön war im Laufe des

00:29:02: Tages und worüber wir uns gefreut haben, was die jeweils andere Personen zum

00:29:06: Beispiel getan hat. Jetzt im Nachgang, meine Söhne sind schon ein bisschen größer,

00:29:10: lachen wir da manchmal drüber und sie haben auch erzählt, dass es manchmal

00:29:14: sehr nervig gefunden haben, das mit mir zu machen und gleichzeitig sagen sie, es

00:29:19: hat schon was verändert, an der Art, wie wir die Abende begangen haben. Du wirst

00:29:24: deine eigenen Pakete haben, schnür sie noch mal neu und lass sie wieder aufleben

00:29:29: vor allem im Tun und dafür wünschen wir dir ganz, ganz viel Erfolg, damit du

00:29:34: Regeneration tatsächlich auf gute Weise förderst. Das war klug geschwetzt. Und den

00:29:45: Teil des, okay ich will daraus lernen, der, glaube ich, ein Antreiber ist der

00:29:50: Vertreter, nicht gerade sehr selten ist, weil wir lernen vielleicht irgendwie was

00:29:54: Positives verbinden. Genau. Wir sind noch mal zerlegt und das wird dann der an der Stelle gemacht und auch

00:30:03: manchmal selbst Kasteilung, meine Güte, wie konnte es mir denn passieren, dass ich

00:30:08: an diesem Punkt nicht das gemacht habe, ich kenne das doch, ich weiß das doch, es

00:30:11: steht mir doch zur Verfügung, das alles zu verschieben und tatsächlich zu sagen,

00:30:15: Moment, da kann ich mich darum kümmern, aber ein Momentchen später. Und auf dem

00:30:19: Weg nach Hause, das ist für mich auch ein absolutes Geschenk zu sagen, ich

00:30:24: telefoniere mit einem von meinen lieben Kolleginnen und Kollegen, mit dir, mit

00:30:31: anderen aus der Bush House Welt, das ist so wohltuend einfach nur sagen zu können.

00:30:37: Ich bin nicht allein. Genau, ich will mich mal kurz auskotzen und ich

00:30:40: kriege immer wieder dieses, oh ja, kenne ich, oh ja, ich verstehe dich voll. Und das

00:30:45: tut so irrsinnig gut, weil auch das ist natürlich eine Frage, damit mit Menschen

00:30:50: zusammenleben, die das gar nicht so gut kennen, haben die weniger gute Chancen

00:30:55: uns da aufzufangen, weil sie das nicht so nachfüllen können wie jemand, der eben

00:30:59: genau diese Situation auch für sich erlebt hat, dieses Gefühl der

00:31:03: Verantwortung dafür, diese Frust möglicherweise darüber zu sagen, meine

00:31:08: Güte, ich habe meine Mission verpasst hier, ich will, dass diese Menschen wachsen

00:31:12: können und ganz so gut habe ich das einfach nicht hingekriegt diesmal.

00:31:16: Genau, also dieses Teilen mit Menschen, das finde ich auch ein hochrelevanten

00:31:23: Punkt. In diesem Augenblick, also nicht jammern, sondern eher so vom Verständnis

00:31:32: finden und die eigene Wahrnehmung überprüfen und dann irgendwann loslassen.

00:31:36: Aber vielleicht manchmal auch ein bisschen jammern.

00:31:39: Na gut, ja auch ein bisschen. So ein bisschen.

00:31:42: Teilnehmerinnen wissen, wolltest du das sagen? Nein, das sollte ich nicht sagen, das ist

00:31:48: tatsächlich was, manchmal bin ich fast böse, dass ich das nicht mehr kann.

00:31:52: Naja, es fühlt sich am Anfang so an, als würde es helfen zu sagen, also dieser

00:31:57: Idiot, Entschuldigung, da kann man ja auch nichts mit anfangen, ist nur blöd, wenn

00:32:01: du irgendwann für dich so eine echte innere Überzeugung entwickelt hast,

00:32:04: dass die alle auf gar keinen Fall blöd sind, sondern das ist aber nur eine Frage

00:32:08: ist, wie konnte ich mit dem umgehen, was die Menschen in diesem Augenblick

00:32:12: können, anbieten, machen. Dann wird das so schwer mit dem diesen Verdammten.

00:32:16: Wenn es nur an denen legen, dann wirst du ja auch irgendwann Opfer, also du kannst

00:32:20: ja gar nichts mehr machen. Wir haben deswegen so einen ganz schlimmen

00:32:23: Erlehrsatz, dieser Ausbildung noch gar nicht gesagt, glaube ich.

00:32:27: Aber wir müssen das noch mal erneuern, vielleicht auch.

00:32:32: Das war der Satz, die Trainerin, der Trainer ist immer Schuld.

00:32:36: Also und wirklich das Wort Schuld verwendet nicht nur Verantwortung, weil das so

00:32:40: im Bildern ist, wenn das, ich meine wir haben das bereitet, wir haben dazu

00:32:45: eingeladen, ohne uns würde dieses Training gar nicht stattfinden, wenn wir jetzt

00:32:48: den Teilnehmenden dafür verantwortlich machen, wie das gelaufen ist und wie wir

00:32:53: reagiert haben, dann geben wir diese Verantwortung ab und deswegen ist das

00:32:57: zwar ein harter Satz, aber auch einer, der für mich eine Wahrheit trägt, die mehr

00:33:04: und mehr dabei hilft, besser zu werden als eben zu sagen, ja es waren halt dofe

00:33:09: Teilnehmer oder da waren super, ein Psychopath oder so was, wenn man mit so was

00:33:16: dann anfängt zu sprechen, ist man irgendwie so, wie der Tischler, der irgendwann

00:33:21: sagt, ja es lag am Holz, dass der Tisch heißer aussieht und wie dann den der

00:33:26: gebaut hat und wir noch fragen, warum hast denn das Holz genommen, welch hatte

00:33:29: nur das, also das wäre doof.

00:33:34: Aber ich finde gerade den Satz ist ganz spannend, ich glaube das ist auch wieder so

00:33:37: wichtig, wie unterschiedlich wir alle sind, zu sagen, der Trainer ist immer

00:33:40: Schuld, wenn ich mir den vorstelle, dass ich mir den auch noch am Ende eines solchen

00:33:43: Trainings sage, das trägt jetzt nicht gerade dazu bei, dass ich sicherer und

00:33:48: mit einem besseren, inneren Haushalt nach Hause fahre, aber zu sagen, ich werde

00:33:53: daraus lernen, wäre für mich auf jeden Fall ein hilfreicher Satz an der Stelle.

00:33:56: Ich habe jetzt kurz eine Lektion erhalten, ein gratis Training, was für mich

00:34:04: auch tatsächlich sehr wahr ist, weil natürlich ist es so, dass ich vielleicht

00:34:07: in dem Moment gemerkt habe, okay mit diesem Verhalten komme ich gerade jetzt so

00:34:10: noch nicht klar, aber eben noch nicht klar und das ist genau das, was ich dann

00:34:15: hinterher aufgreifen kann und sagen kann, okay was mache ich eigentlich beim

00:34:17: nächsten Mal, wenn jemand mir auf dieser Art begegnet und bei mir das anstößt,

00:34:22: an Trigger hat, wie man so gerne mittlerweile sagt, was da angestoßen

00:34:26: wurde und ich vielleicht in einem Muster mich plötzlich wieder finde und merke,

00:34:30: fuck das hilft hier gerade gar nicht, aber rauskommt ja auch nicht so, all das

00:34:35: kann ich dann nutzen und hinterher, wie gesagt, mit ein bisschen Abstand und

00:34:39: nach ein bisschen Ruhe da nochmal drauf zu gucken oder auch es zumindest relativ

00:34:44: schnell, das ist bei mir, ich überlege gerade so, ich glaube, ich brauche das

00:34:47: schneller, dass ich mir zumindest mal klar mache, was ist da eigentlich genau

00:34:51: passiert, da bin ich tatsächlich dann analytisch, das merke ich an vielen

00:34:57: Stellen, wo ich im Leben irgendwie sage, es ist was nicht gut gelaufen, ich weiß,

00:35:01: ich bin verantwortlich, ich krieg es nur überhaupt noch nicht gegriffen, dass ich

00:35:06: mich dann hinsetzen und tatsächlich schreibe und aufschreibe, was war da los und

00:35:11: wenn ich das schon mal habe, dann habe ich zwar noch keine Lösung, aber ich habe

00:35:14: zumindest so ein Gefühl von, ich habe einen Blick drauf, der dann hilfreich

00:35:17: sein wird, um zu lernen, einen Schritt weiter zu kommen, es zu lösen und das

00:35:22: macht mich dann wiederum im Kopf freier, um zu sagen, jetzt kann ich dann zum

00:35:26: Beispiel auch schlafen oder etwas anderes tun und das erst einmal palken, also das

00:35:31: ist vielleicht ein Zwischenschritt, den eventuell mehr Menschen als nur ich

00:35:34: brauchen. In Sachen Generation habt ich vorhin, als wir über Kalender sprachen

00:35:44: und wie die so fett werden, ich ging mir die Empfehlung durch den Kopf,

00:35:49: die meisten Menschen haben heutzutage ihre Kalender digital und dadurch sieht man

00:35:54: nie das ganze Jahr oder ganz selten, das ganze Jahr, natürlich gibt es selbst

00:35:58: jedes auch können, aber da klickt man irgendwie nicht hin, sondern man sieht die

00:36:02: nächsten Wochen oder maximal im Monat oder diese Woche und wenn die dann so

00:36:07: zugeballert ist mit Terminen, führt das nicht zu einer Regeneration, sondern eher zu

00:36:12: Hyperventilation und ich habe beim Meer hier ein großes Plakat mit dem Jahr und

00:36:21: dann gibt es so rote Seminare und Maßnahmen oder Andesse oder Tage und es

00:36:30: gibt die grünen und hellgrünen und dunkelgrünen, das eines Urlaub, das andere

00:36:35: sind Hobbies, da gibt es Orange, das ist was, was ich dann mit Bridge House mache,

00:36:41: also die Weekbeispiels oder andere Dinge, so dass man so ein Gefühl hat, das ist mein

00:36:45: Jahr und wenn das dazu führt, dass man entspannt draufgucken kann, ist alles

00:36:51: richtig gemacht, vor allem wenn man dann noch an einzelner Trainings so ein

00:36:55: Herzchen malen kann und sagen kann, egal was ich jetzt für Trainings habe, das

00:37:00: wird ein Erholungssiminar, weil es mein Thema ist, ich freue mich mega auf die

00:37:05: Gruppe, ich kenne die Leute vielleicht sogar schon oder ich kenne uns Unternehmen so

00:37:09: gut, dass ich weiß, da kommen keine jetzt besonders schwierigen Menschen und

00:37:14: so dass es auch noch an der fantastischen Location und ich weiß noch wie geil das

00:37:20: Catering da ist und freue mich einfach nur darauf, dass das da passiert, dann hat

00:37:25: man praktisch wieder wie im Monkey Bass, also so Äste von denen man sich schwingt

00:37:30: und weiß dann, da kann ich mich ausreichend regenerieren, obwohl ich

00:37:35: arbeite und das ist so ein bisschen, man sieht die Urlaube da drin und das

00:37:40: schildern mir immer wieder auch Menschen, die in anderen Berufen arbeiten, diese

00:37:45: letzten zwei Wochen vor einem Urlaub sind zwar oft sehr voll, weil man versucht

00:37:50: noch möglichst viel weg zu schrabbeln, aber irgendwie sind sie auch mega entspannt,

00:37:54: weil man weiß noch vier Tage, noch drei Tage, noch zwei Tage und dann gehe ich mit

00:37:58: der gepackten Tasche zum Flughafen und habe dann erst mal zwei Wochen

00:38:03: Regeneration, also allein die Antizipation dieser Zeiten hilft dabei mit einem

00:38:10: anderen Pace durch den Trainerberuf zu gehen und entspannter zu bleiben.

00:38:16: Ich habe mir jetzt noch ein aktuelles Vorgehen, von dem ich sehr hoffe, dass ich

00:38:22: es längerfristig durchhalte, dass ich tatsächlich ganze Tage einen im Monat

00:38:29: rein haue, wo ich sage, ich habe keine Kundentermine und das ist so komisch, dass

00:38:36: ich das freudig sage, weil ich liebe es mit den Menschen, mit denen ich arbeite

00:38:41: zu arbeiten und gleichzeitig weiß ich, ich bin in einem vollkommen anderen

00:38:45: Grundzustand, wenn ich morgens weiß, also jetzt hier Mädchenthema, ich werde

00:38:52: mich heute nicht schminken. Ich werde heute... Ja, ich weiß, dass ich... Was ist, wenn dich dann dir jemand an der Tür klingelt? Da habe ich ja gar kein Problem mit, aber es gibt immer noch diesen merkwürdigen Anspruch im online Konstrukt, dann irgendwie auch ein bisschen was gemacht zu haben. Und ich werde meine Zeiteinteilung leben können, das ist für mich eine unglaubliche Befreiung dieses Es gibt

00:39:22: keinen Termin, auf den ich gucke. Also es ist nicht nur, dass ich keine Kundentermine mache, sondern ich mache auch mit

00:39:26: Kollegen in keinerlei feste Termine aus, wenn dann passieren spontane Anrufe meinerseits an dem Tag, aber eher ist es ein Tag, ich würde sogar sagen, ohne Außenkontakt. Und ich habe für mich gemerkt, solche Tage sind absolute Regeneration für mich, und zwar nicht, dass ich dann nichts arbeite, ganz im Gegenteil, ich schaff da weg bis zum Get-Know, aber eben genau deswegen, weil ich keine... keine festen Rahmen habe, das

00:39:52: ist ja bei uns so, es ist ja ein absoluter Segen, sagen zu können, dass ich jetzt schon für 2026 irgendwelche Termine in meinem Kalender habe. Einerseits. Andererseits ist das was, was jemanden wie mich den hohes Unabhängigkeitsbedürfnis hat, irgendwie auch so eng macht, der zu sagen, oh ey, schon wieder kann ich bestimmte spontanen Dinge nicht machen oder, und diese Ambivalenz, die es gibt, kann ich an so einem Tag komplett aushebeln, indem ich weiß, da folge ich meinem

00:40:22: Rhythmus. Und wenn ich um 5 Uhr wach werde und dann mit einem Schlafanzug an meinen Laptop gehen will, dann mach ich das. - Ungeschminkt? - Ungeschminkt. Und dann sogar noch im Schlafanzug. Stell dir vor. Meine spezielle Pyjama-Party. - Genau so wie dir. Und ich hab zum Glück jetzt mittlerweile auch so viele Kunden, die das mit mir gehen, die sagen, lass uns Montag telefonieren und lass uns nicht Montag ein Teams-Call einstellen.

00:40:51: Das ist echt spannend. - Weil, das, keine Ahnung, es kann sein, dass ich in dem Moment lieber mit... - Bist du dann auch umgeschminkt? - Nee, das, so weit würde ich nicht gehen. - Dann bin ich froh. Ein Glück, oh mein Gott. - Ja, sehr schön. - Also, bisschen Selbstachtung sollte halten bleiben. - Ja. - Und Selbstdisziplin. - Selbstdisziplin, ja, auch irgendwie. Also, bisschen. - Ja. - Würde. - Kommt und noch so. - Nee, aber die gehen das mit mir und dann kann es sein, dass man versucht sich zu erreichen, also klingt kurz durch.

00:41:21: Und dann schreibt der andere SMS zurück. Ich rufe dich in zehn Minuten zurück. Passt prima. Und klar, das ist ein bisschen unprofessioneller vielleicht oder aufwendiger.

00:41:32: Aber ich merke, mir geht es dann wie dir. Ich gucke halt nicht auf den Tag mit zehn Terminen, die aneinander geklebt sind, sondern gucke auf ein leeres Blatt Papier sozusagen. - Ja. - Und kann dann selbst entscheiden, wie viele von diesen 20 Calls die ich machen muss.

00:41:49: Oder machen will, mache ich jetzt heute, vielleicht verschiebe ich dann noch zwei auf morgen, aber es ist eben nicht, man versetzt dann niemanden, sondern weiß, wir werden Montag telefonieren, so ist es.

00:42:01: Und das funktioniert ziemlich gut und bringt eine andere Ruhe rein, die ich experimentiere noch damit. Es gibt manche, die sagen, ne, mir ist es, ich habe es lieber, wenn ich genau weiß, wann ich jemanden erreiche oder wann ich mit diesen Menschen sprechen muss.

00:42:17: Aber wenn man sowas für sich herausfindet, dann sollte man das tun. Wie gesagt, es geht ja hier um Regeneration, dass man in so einem Modus kommt, der einem erlaubt, danach wieder mit 100 Prozent Aufmerksamkeit, Präsenz und Hingabe das nächste Training zu machen.

00:42:34: Das ist so wichtig, da hin zu gucken, dass genau für unseren Job, das ist wirklich dieses bekackte Bild, also, Entschuldigung, aber dieses sehr überstrapazierte Bild dieser Masken, die für den Sauerstoff im Flugzeug runterfallen, die ich mir erst selber aufziehen muss.

00:42:49: Nur wenn ich wirklich in meiner Kraft bin, werde ich einen richtig guten Job machen bei den Menschen, weil ich dann diese ganze Energie reingeben kann, in all diese Prozesse, die ich am Anfang geschildert habe, die wir ja paralegieren.

00:43:00: Und insofern ist Regeneration tatsächlich auch eine Art von Aufgabe, die ich mir setzen sollte, um nicht dann irgendwann das so abzureißen und irgendwie in diesen Trainings zu sein und nicht diese Chance zu geben, dass ich das alles mit meiner ganzen Fähigkeitenpalette irgendwie ableiste.

00:43:23: Und gleichzeitig noch ergänzend zu dem, was du sagst, tatsächlich ist bei mir, das möchte ich nochmal betonen, dieser Tag, den ich da jetzt habe, ich hatte früher auch Tage, wo ich gesagt habe, ja, da mache ich dann nur kurz und so weiter.

00:43:34: Ich brauche tatsächlich für mich, und das einfach als Anregung für Leute, die sagen, ich such noch nach meinem Schlüssel oder so, vielleicht ist das auch für euch spannend, Maus zu probieren, Tage, wo ich gar keinen Außenkontakt mache.

00:43:46: Und die stehen jetzt im Kalender, die stehen auch drinnen mit keinerlei Außenkontakte für auch das Office, wenn da jemand Termine vereinbart für mich, das ist dann sehr, sehr deutlich und ich merke, das ist ein echter Game Changer gerade bei mir.

00:44:01: Und das sind manchmal so kleine Sachen, wo ich denke, naja, das zeigt ja auch schon ein bisschen früher drauf kommen können, aber diese Tage haben immer so verlockt.

00:44:09: Ja, die standen dann als nicht verplantete Tage im Kalender, und natürlich gibt es ganz viele wichtige Calls, die machen euch vorab Gespräche, Gespräche über Coaching-Dinge und und und und.

00:44:20: Und dann verlocken die so tierisch, dass ich dann doch nochmal einen reinlege, oder zwei, ja, da ist doch endlich mal Zeit.

00:44:27: Und das habe ich mir jetzt verboten und mache damit gerade eine extrem positive Erfahrung.

00:44:32: Das hat mal ein Trainerkollege bei uns gesagt, die Sportler, die in Wettkampf hinter sich haben, die regenerieren in der Regel ihre Muskeln, also ein schönes Eisbad danach und so, und massagen.

00:44:49: Und da geht es zum Teil auch um eine mentale Regeneration und wir können uns da viel abschauen, auf welche Weise Sportler das verarbeitet haben sie auch im Gespräch mit ihren Coaches, damit sie das nicht mitnehmen in das nächste Training, was sie in den nächsten Wettkampf, was sie im letzten Wettkampf erlebt haben.

00:45:11: Und wenn wir unseren Beruf ernst nehmen, dann müssen wir auch auf die selbe Art und Weise für uns herausfinden, wir arbeiten jetzt weniger mit den Muskeln, sondern viel, viel mehr mit dem Geist und mit unserem Gehirn.

00:45:27: Und wir brauchen eben die Wege, unsere Gehirne in Eisbad zu legen, damit wir wieder wettkampffähig sind.

00:45:36: Das ist ja auch eine Art von Muskelerschöpfung, die es da geben kann im Gehirn auf eine andere Weise.

00:45:42: Da wir jetzt schon bei einer recht fortgeschrittenen Zeit sind, Frage an dich, gibt es noch einen Regenerationspunkt, wo du sagst, den möchte ich unbedingt noch erwähnen, weil ich dir extrem hilfreich und wichtig finde.

00:45:54: Wir Trainer*innen neigen immer dazu, Dinge selbst lösen zu wollen, wenn sie uns zu lange sprechen, kommen wir niemals auf die Idee, zu einem Coach zu gehen, zumal wir ja in der Firma selber Coaches haben.

00:46:09: Und ich rate das einfach ein Mental Health Coach oder Resilience Coach zu haben, wenn man merkt, ich komme aus dem Verschöpfungszustand nicht mehr raus, den auch aufzusuchen, weil das eine ist, der Körper ist unser größter Hebel, um zu regenerieren.

00:46:28: Aber wenn da größere Dinge sind, einfach zwischendurch mal profilaktisch aufräumen da oben im Stübchen, heißt alle Vierteljahr so einen Termin zu haben, wo man eine Stunde lang über den Regenerationsgrad spricht.

00:46:46: Und ansonsten gilt die alte Regel? Halt, ich habe noch einen. Bevor du dir zu dieser extrem wichtigen Regel kommst, die ja gerne so einen Schlusspunkt setzt, ich habe nämlich noch den Punkt der kollegialen Beratung, Intervision, Supervision.

00:46:59: Also tatsächlich auch da für idealerweise feste Räume zu schaffen, die von vornherein im Kalender auftauchen und Gruppen, wo ich sagen kann, ich schreibe rein.

00:47:12: Hier, ich habe gerade eine Situation, die ich mir angucken möchte mit euch und die Formate gerade der kollegialen Supervision, die auch super in Kurzform 30 Minuten lang gehen und gerade mit Menschen, die das kennen und wo wir überhaupt nicht drum rumquatschen, sondern wirklich nur das tun.

00:47:28: Und jeder mit einem Gewinn rausgeht aus dieser Runde, so die Erfahrung. Es sind auch nochmal für das Lösen blinder Flecken, für das wirklich anders drauf gucken können, ein Wahnsinnsgeschenk, was wir in meiner Erfahrung nach auch zu selten nutzen, ich auch.

00:47:47: Ja, ich brauche ja keine Regeneration, weil... - Nee, das ist das Gute. - Ich mache ja nichts. - Eben.

00:47:54: Und wie war das? Worauf kommt es an? - Ich wollte eigentlich sagen, 10 Monate im Jahr, 10 Tage, das ist für mich, sagen wir immer wieder, die Dose ist nicht zu groß, aber es hängt sehr von der Konstitution dieser Menschen daraus an.

00:48:08: Wenn man jung ist. - Ja, ich sag's dir, das ist schon auch spürbar. - Nein, ansonsten kommt es drauf an. Das immer. - Immer, immer, immer. Ich danke dir. - Sehr gern. - Bis dann, tschüss.

00:48:39: Sabine und Jürgen freuen sich über Austausch mit dir. Schreib ihn an podcast@bridgehouse.de

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.